Was tun gegen Schlafstörungen? Tipps, die wirklich helfen
- Stefanie Heß
- 27. Mai
- 4 Min. Lesezeit
Was tun gegen Schlafstörungen? Wenn der Kopf hellwach und der Körper müde ist

Was tun gegen Schlafstörungen? Diese Frage stellen sich viele Menschen – meist nachts, wenn sie schon viel zu lange wach im Bett liegen. Der Körper ist müde, der Kopf hellwach. Die Gedanken kreisen, die Zeit läuft, und der Schlaf bleibt aus. Und wenn das zur Gewohnheit wird, leidet nicht nur die Stimmung, sondern auch die Gesundheit – körperlich, emotional und psychisch.
Denn Schlafmangel ist nicht harmlos. Er wirkt sich auf unsere Konzentration, unsere Gefühle – und langfristig auch auf unser Stressempfinden aus.
(→ Mehr zum Thema Stress finden Sie hier.)
Doch es gibt gute Nachrichten: Schlafstörungen sind veränderbar – wenn Sie sich ehrlich fragen, was dahintersteckt. Und wenn Sie wissen, worauf es ankommt.
Was tun gegen Schlafstörungen im Alltag? So durchbrechen Sie den Teufelskreis
Was tun gegen Schlafstörungen, wenn die Ursachen mitten im Alltag liegen? Oft reichen schon kleine, aber konsequente Veränderungen, um den Kreislauf aus Anspannung und schlechtem Schlaf zu unterbrechen. Was hilft:
Regelmäßige Schlafzeiten – auch am Wochenende
Feste Abendrituale: eine Tasse Kräutertee, eine kurze Entspannungsübung, ein paar Zeilen Tagebuch
Ein klares Ende des Arbeitstages – kein Laptop, kein Handy mehr im Bett
Weniger Reize am Abend: weniger Nachrichten, mehr Ruhe, mehr Ich-Zeit
**Ein Beispiel aus der Praxis: Ein 39-jähriger Klient kam mit der Frage: „Was tun gegen Schlafstörungen, wenn ich abends einfach nicht abschalten kann?“
Er war Projektmanager, rund um die Uhr erreichbar, keine feste Schlafenszeit, kein Feierabend. Wir entwickelten gemeinsam ein einfaches Abendritual – und das sah so aus:
→ 20 Uhr Geräte aus
→ 21 Uhr ein kurzer Spaziergang
→ Danach eine warme Dusche und 15 Minuten Hörbuch – jeden Abend, konsequent.
Nach zwei Wochen schlief er deutlich schneller ein. Nicht perfekt – aber spürbar besser. Und das war der Anfang.
Was tun gegen Schlafstörungen? Ein Schlaftagebuch bringt Licht ins Dunkel
Ein Schlaftagebuch kann Ihnen helfen, Ihren Schlaf besser zu verstehen – und nicht nur zu bewerten.
Dabei geht es nicht um Kontrolle, sondern um Selbstwahrnehmung:
Wie war Ihr Tag?
Welche Gedanken, Gefühle oder Situationen haben Sie beschäftigt?
Wann sind Sie ins Bett gegangen, wie oft waren Sie wach, wie erholt fühlten Sie sich morgens?
Mit der Zeit entstehen Muster – und aus den Mustern lassen sich Zusammenhänge erkennen. Viele Menschen berichten: „Ich hätte nie gedacht, dass mein Schlaf so stark mit dem Tagesgeschehen zusammenhängt.“
👉 Ihr Schlaf spricht mit Ihnen – dieses Schlaftagebuch hilft, besser zuzuhören. Jetzt kostenfrei downloaden.
Was tun gegen Schlafstörungen bei Grübelschleifen? Wenn der Kopf nicht stillsteht
Was tun gegen Schlafstörungen, wenn sich das Gedankenkarussell nicht stoppen lässt?Wenn der Körper erschöpft ist, aber der Verstand auf Hochtouren läuft?Dann hilft keine neue Matratze – sondern Strategien gegen das, was Sie innerlich wach hält.
Hilfreich sind zum Beispiel:
Gedankenstopp-Techniken oder das gezielte Aufschreiben belastender Gedanken
Die 15-Minuten-Regel: Wenn Sie nicht einschlafen können, stehen Sie kurz auf, wechseln den Raum
Achtsamkeitstechniken oder Atemübungen, um den Körper in den Ruhemodus zu bringen
Selbstmitgefühl statt Selbstkritik: Schlaf lässt sich nicht erzwingen – aber erleichtern
** Ein Beispiel aus der Praxis: Eine 34-jährige Klientin sagte zu mir: „Ich kann nicht schlafen, weil ich dauernd denke, was ich falsch gemacht habe.“
Sie lag oft stundenlang wach – voller Selbstvorwürfe.
Wir arbeiteten mit einem „Gedanken-Stopp-Buch“: Jeder belastende Gedanke kam abends vor dem Zubettgehen auf Papier – verbunden mit der Frage: „Würde ich so mit einer Freundin sprechen?“
Die innere Haltung wurde mit der Zeit milder, die Grübelschleifen kürzer – und der Schlaf kam zurück.
Was tun gegen Schlafstörungen langfristig?
Was tun gegen Schlafstörungen, wenn Rituale, Tee und Atemübungen nicht (mehr) helfen? Wenn der Schlaf immer wieder gestört ist – obwohl Sie eigentlich alles richtig machen?
Dann lohnt sich ein Blick unter die Oberfläche. Denn oft sind es tieferliegende Themen, die nachts wach halten – Themen, die tagsüber zu kurz kommen oder zu lange unterdrückt wurden.
Dazu gehören zum Beispiel:
Ein ungesunder Umgang mit Stress, der zur Normalität geworden ist
Innere Antreiber, wie: „Ich muss funktionieren. Ich darf keine Schwäche zeigen.“
Ein geschwächter Selbstwert, der sich in Grübeln oder Sorgen bemerkbar macht
Fehlende Selbstfürsorge – der Körper meldet sich, wenn er zu lange ignoriert wird
Was tun gegen Schlafstörungen, wenn es wirklich tiefer geht? Dann kann es sinnvoll sein, sich professionelle Begleitung zu holen – etwa in einem Gespräch, in dem es nicht um Lösungen auf Knopfdruck geht, sondern um Verstehen, Klären, Sortieren.
Denn: Schlechter Schlaf ist oft nur das Symptom. Die Ursache liegt in dem, was tagsüber ungelöst bleibt – emotional, gedanklich oder biografisch.(→ Ursachen einer Depression).
Was tun gegen Schlafstörungen? Sie müssen das nicht einfach hinnehmen
Schlechter Schlaf ist kein Alterszeichen. Auch wenn man ab Mitte 40 gern mal hört: „Tja, das gehört jetzt halt dazu.“
Tut es nicht.
Was tun gegen Schlafstörungen, wenn sie sich immer wieder melden – obwohl man doch schon alles probiert hat?
Dann lohnt sich ein genauerer Blick:
Was fordert mich im Außen?
Was beschäftigt mich im Inneren?
Was meldet sich vielleicht nachts, weil es tagsüber keinen Raum bekommt?
Denn: Schlechter Schlaf hat fast immer eine Bedeutung. Er ist kein Versagen, sondern ein Signal – des Körpers, der Seele, des Systems.
Und wer beginnt, sich ehrlich mit diesem Signal zu beschäftigen, erlebt oft mehr als nur bessere Nächte.
👉 Er oder sie gewinnt auch mehr Klarheit, mehr Selbstfürsorge – und mehr Lebendigkeit im Alltag.
Denn sind wir ehrlich: Wacher Schlaf bedeutet oft müdes Leben.
Und das muss nicht sein.
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Quellen & Inspiration:
Crönlein T, Galetke W, Young P. Schlaf und Schlafmedizin – Grundlagen. In: Schlafmedizin 1 x 1. Springer; 2017.
Walker M. Das große Buch vom Schlaf. Goldmann Verlag; 2018.
Müller T., Paterok B. Schlaftraining – Ein Therapiemanual zur Behandlung von Schlafstörungen. Hogrefe; 2010.