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Teufelskreis der Depression: Die Abwärtsspirale verstehen

  • Autorenbild: Stefanie Heß
    Stefanie Heß
  • 3. Apr.
  • 3 Min. Lesezeit

Aktualisiert: 9. Apr.

Was den Teufelskreis der Depression so hartnäckig macht – und wie Sie ihn Stück für Stück unterbrechen können


Teufelskreis der Depression. Wenn alles schwer wird. Wenn Gedanken sich im Kreis drehen, Energie fehlt und jeder Schritt unfassbar anstrengend ist. Vielleicht kennen Sie das? Vielleicht erleben Sie es gerade?





In diesem Artikel geht es darum, wie sich dieser Teufelskreis entwickelt – wie er Denken, Fühlen und Handeln beeinflusst. Und vor allem: wie Sie ihn Stück für Stück unterbrechen können.

Denn so fest und bedrückend sich alles anfühlen mag – Veränderung ist möglich. In kleinen Schritten. In Ihrem Tempo.



Die Abwärtsspirale erkennen



Teufelskreis der Depression: Grafik der Abwärtsspirale der Depression
Teufelskreis der Depression: Die Abwärtsspirale erkennen

Diese Darstellung zeigt beispielhaft, wie sich Stimmung, Verhalten und Erleben in einer depressiven Phase schrittweise verändern können – bis sich die Spirale ganz nach unten zieht.


Oft beginnt alles mit einem belastenden Gedanken oder einem unerwarteten Auslöser: eine Enttäuschung, ein Konflikt oder einfach eine Phase großer Erschöpfung. Der Gedanke "Ich schaffe das nicht" erzeugt Gefühle von Hilflosigkeit oder Traurigkeit. Diese führen dazu, dass wir uns zurückziehen, Aktivitäten vermeiden und soziale Kontakte abbrechen. Die Folge: weniger positive Erlebnisse, noch mehr negative Gedanken, tieferer Rückzug. Der Teufelskreis der Depression ist in vollem Gange.


Typische Anzeichen der Abwärtsspirale:



Teufelskreis der Depression



Teufelskreis der Depression: Grafik zum Teufelskreis der Depression
Teufelskreis der Depression

Der Teufelskreis der Depression ist ein sich selbst verstärkender Kreislauf. Negative Gedanken und Rückzug führen zu weniger positiven Erlebnissen – und verschärfen die depressive Stimmung weiter.



Den Teufelskreis verstehen – warum er so hartnäckig ist


Die Mechanik dahinter ist einfach, aber tückisch: Was kurzfristig wie Entlastung wirkt (z. B. absagen, im Bett bleiben, nichts mehr tun), entzieht uns langfristig die kleinen Lichtblicke und positiven Erfahrungen, die wir dringend brauchen. So geraten wir tiefer in die Depression. Auch das Gehirn speichert wiederholte negative Erfahrungen und Gedanken – das macht es schwieriger, neue Perspektiven einzunehmen.



Wege aus dem Teufelskreis der Depression


Der erste Schritt: Bewusstwerden. Wenn Sie für sich die Spirale erkennen, ist das bereits ein kraftvoller Moment. Sie müssen den Kreis nicht von heute auf morgen durchbrechen – ich möchte Sie vielmehr ermuntern und ermutigen mit einem Glied zu beginnen.


Konkrete Ansatzpunkte:

  • Beginnen Sie mit kleinen Aktivitäten, auch wenn sie sich anfangs "sinnlos" anfühlen

  • Strukturieren Sie Ihren Tag mit festen Zeiten für Schlaf, Mahlzeiten und Bewegung

  • Hinterfragen Sie automatische Gedanken: Ist das wahr? Gibt es Gegenbeispiele?

  • Holen Sie sich Unterstützung – Gespräche mit Vertrauenspersonen oder professionelle Hilfe

  • Führen Sie ein Erfolgstagebuch: Was war heute ein Lichtblick?



Wenn der Teufelskreis der Depression andere betrifft


Vielleicht lesen Sie diesen Beitrag, weil ein Mensch in Ihrem Umfeld betroffen ist. Auch für Angehörige ist das Verständnis dieses Teufelskreises wichtig. Nicht aus "Mitleid", sondern aus echtem Mitgefühl und Anteilnahme. Hier möchte ich Sie ebenfalls ermutigen: Drängen Sie nicht, seien Sie da, hören Sie zu. Das allein ist schon ein wirklich wertvoller Beitrag, wirkliche Hilfestellung.



Wann professionelle Hilfe wichtig ist!


Wenn Sie den Eindruck haben, dass die Depression bereits weit fortgeschritten ist, zögern Sie nicht, sich Hilfe zu holen. Gesprächspartner können Hausärzte, Psychotherapeuten oder psychologische Berater sein. Auch Medikamente können in schweren Fällen hilfreich sein – immer jedoch in Absprache mit medizinischem Fachpersonal.


Der Teufelskreis der Depression kann durchbrochen werden. Schritt für Schritt. In Ihrem Tempo.





Wenn sie jedoch an einer schweren Depression leiden, empfehle ich Ihnen dringend sich umgehend und direkt an Ihren Hausarzt, einen Psychiater oder einen psychologischen Psychotherapeuten zu wenden, um umfassendere professionelle Unterstützung zu erhalten.



 

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Quellen & Inspirationen:

H.U. Wittchen, J.Hoyer (2006) Klinische Psychologie &Psychotherapie Heidelberg, Berlin: Spinger

Verlag.

A.Gall-Peters,G.Zarbock (2012) Praxisleitfaden Verhaltenstherapie, Lengerich: Science Publishers.

Schaub et al.: Kognitiv-psychoedukative Therapie zur Bewältigung von Depressionen, 2006 Hogrefe, Göttingen


 




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