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Mattering: Das Gefühl bedeutsam zu sein

  • Autorenbild: Stefanie Heß
    Stefanie Heß
  • 15. März
  • 6 Min. Lesezeit

Aktualisiert: 22. Juni


Mattering: Teaser Fühlen Sie sich manchmal bedeutungslos?
Warum es so wichtig ist, sich bedeutsam zu fühlen

Warum es so wichtig ist, sich bedeutsam zu fühlen


Mattering – ein Wort, das vielleicht erst mal sperrig klingt. Aber es beschreibt etwas, das wir alle kennen: Das tiefe Bedürfnis, für andere von Bedeutung zu sein.


Vielleicht haben Sie das schon mal gespürt. Ein ehrliches „Schön, dass es Sie gibt“ –oder ein Blick, der Ihnen ohne Worte sagt: Du zählst. Du wirst gesehen. Du bist wichtig.


Dieses Gefühl berührt uns. Es durchflutet den Körper, wärmt das Herz – und lässt uns aufatmen. Nicht, weil alles perfekt ist. Sondern weil wir spüren: Ich mache einen Unterschied. Ich matter.


Genau darum geht es in diesem Artikel: Was Mattering wirklich bedeutet, warum es so entscheidend für unsere seelische und körperliche Gesundheit ist –und wie Sie dieses Gefühl ganz konkret stärken können.


Die psychologische Forschung spricht dabei von „Mattering“ – dem Gefühl, für andere sichtbar, bedeutsam und wirksam zu sein. Ein Begriff, der zeigt: Dieses Bedürfnis ist kein Luxus. Es ist menschlich – und messbar.





Der Begriff Mattering stammt vom englischen Verb „to matter“ – also: wichtig sein, zählen, bedeutsam sein. Denn genau das wollen wir Menschen nicht nur wissen – wir wollen es spüren.

Dass wir nicht einfach nur da sind. Sondern dass wir einen Unterschied machen. Dass das, was wir tun – und wie wir sind – für jemanden zählt.


Dieses Gefühl ist mehr als nur schön –es ist ein fundamentales psychologisches Grundbedürfnis.

Wenn wir uns als bedeutsam erleben, fühlen wir uns innerlich sicherer, verbundener und wirksamer. Und genau das hat spürbare Auswirkungen auf unsere Gesundheit:


🧠 Psychisch stabiler, emotional stärker: Wer sich wichtig fühlt, hat oft einen höheren Selbstwert, ist belastbarer und erlebt mehr Lebendigkeit im Alltag. Studien zeigen: Menschen mit starkem Mattering leiden seltener unter Ängsten oder Depressionen –und empfinden insgesamt mehr Freude am Leben.


💓 Körperlich entspannter, gesünder: Das Gefühl, zu zählen, senkt den Cortisolspiegel, stärkt das Immunsystem und stabilisiert das Herz-Kreislauf-System. Klingt nach Wellness? Ist Wissenschaft. Denn unser Körper reagiert spürbar, wenn wir uns wichtig und verbunden fühlen.


Und genau hier zeigt sich die enge Verbindung zwischen Mattering und Selbstwert:

Wer sich als bedeutsam erlebt, spürt nicht nur Wirkung im Außen – sondern entwickelt auch ein stabileres, freundlicheres Selbstbild.


Wenn wir das Gefühl haben, für andere eine Rolle zu spielen, darf unser Nervensystem zur Ruhe kommen. Der Körper wechselt vom inneren Alarmzustand in den Entspannungsmodus –ganz wie bei anderen Grundbedürfnissen: Nähe. Sicherheit. Anerkennung.



Mattering: Wenn wir spüren, dass wir wichtig sind – für uns und andere


Mattering hat zwei Seiten, die eng zusammengehören: Zum einen das Gefühl, geschätzt und wertvoll zu sein – zu wissen, dass man gesehen und gehört wird. Zum anderen die Erfahrung, etwas beizutragen, das für andere von Bedeutung ist. Beides gibt uns das tiefe Empfinden, verbunden zu sein und einen Unterschied zu machen – für uns selbst, für andere und für das Leben, das wir gestalten



Mattering: Wie Sie das Gefühl, für andere von Bedeutung zu sein, verstärken


Das Gefühl, wichtig zu sein, passiert nicht einfach so – wir können selbst etwas dafür tun. Zum Beispiel, indem wir uns mehr zeigen, echte Verbindungen eingehen und unseren Beitrag im Leben anderer erkennen. Hier sind vier einfache Schritte, wie Sie diesem Gefühl ganz bewusst auf die Sprünge helfen können – und damit aktiv für Ihr Wohlbefinden sorgen und ganz nebenbei Ihren Selbstwert stärken.


Mattering stärken: 1. Bestandsaufnahme – Wo werden Sie im Leben wirklich gesehen und geschätzt?

Mattering beginnt mit dem Bewusstsein dafür, wo Sie bereits bedeutsam sind. Doch viele meiner Klienten übersehen genau das oder spielen es herunter – als wäre es nichts Besonderes. Dabei sind diese Momente der beste Beweis: Sie machen einen Unterschied.


Machen Sie eine kleine Bestandsaufnahme: Wo werden Sie im Alltag gesehen, geschätzt oder gebraucht? Vielleicht sind Sie die Freundin, die immer ein offenes Ohr hat. Der Kollege, der mitdenkt und Dinge möglich macht. Oder die Mutter, deren Nähe für ihr Kind die Welt bedeutet.


Schreiben Sie drei Situationen auf, in denen Sie für andere wichtig sind – und wenn Ihnen nichts einfällt, fragen Sie Freunde oder Kollegen. Sie werden überrascht sein, wie viel Bedeutung Sie längst haben.


** Reflexions-Fragen, die Ihnen helfen können:

*** Wer sieht Sie wirklich – mit allem, was Sie sind?

*** In welchen Situationen spüren Sie, dass Sie etwas bewirken?

*** Welche Beziehungen geben Ihnen das Gefühl, wertvoll zu sein?


Tipp: Schreiben Sie diese Gedanken auf. Es ist verblüffend, wie viele bedeutungsvolle Momente uns im Alltag entgehen, bis wir sie bewusst festhalten.


Mattering verstärken: 2. Mit echter Präsenz Bedeutung schaffen

Mattering entsteht im Miteinander – dann, wenn wir wirklich da sind. Wenn wir jemandem unsere volle Aufmerksamkeit schenken, ohne schon ans nächste To-do zu denken. Wenn wir mit echtem Interesse nachfragen oder jemandem das Gefühl geben, genau so richtig zu sein, wie er ist. Diese Momente berühren. Sie lassen den anderen spüren: Ich bin gesehen. Ich bin wertvoll. Und genau das gibt auch uns selbst Bedeutung.


** Praktische Tipps:

*** Hören Sie wirklich zu, ohne im Kopf schon die nächste Antwort zu formulieren.

*** Stellen Sie Fragen, die von echtem Interesse zeugen: „Was bedeutet das für dich?“ statt „Alles gut bei dir?“. ABER ACHTUNG: Der andere spürt, wenn Sie kein wirkliches Interesse haben.

*** Zeigen Sie mit Blickkontakt, Körpersprache und kleinen Gesten: „Du bist mir wichtig.“


Tipp: Versuchen Sie beim nächsten Gespräch, Ihr Handy außer Reichweite zu legen und einfach ganz da zu sein. Sie werden staunen, wie sich die Atmosphäre verändert.


Mattering verstärken: 3. Anerkennung - Wer gibt gewinnt

Wir alle sehnen uns nach Anerkennung – nach diesem warmen Gefühl, gesehen und geschätzt zu werden. Und das Beste daran? Wir können es jederzeit verschenken. Ein ehrlich gemeintes „Danke, dass du immer für mich da bist“ oder ein spontanes „Wow, das hast du echt toll gemacht“ kann mehr bewirken, als wir denken. Es lässt den anderen aufblühen – und gleichzeitig spüren wir: Ich kann etwas bewirken. Ich bin wichtig.


** So können Sie Anerkennung bewusst fördern:

*** Bedanken Sie sich bewusst – auch für vermeintlich Selbstverständliches.

*** Sagen Sie Ihren Lieblingsmenschen, was er Ihnen bedeutet.

*** Feiern Sie Erfolge – damit meine ich auch den noch so kleinen Schritt und nicht nur die große Erfolge.


Tipp: Machen Sie es sich zur Gewohnheit, jeden Tag mindestens einer Person aufrichtig Anerkennung zu schenken. Ein simples ‚Danke, dass du immer an mich glaubst‘ oder ‚Ich schätze es, wie du dich für andere einsetzt‘ kann Wunder wirken. Es kostet Sie nichts – und gibt dem anderen unglaublich viel. Und ganz nebenbei fühlen auch Sie sich verbundener und bedeutungsvoller.


Mattering verstärken: 4. Sich engagieren - Werden Sie Teil von etwas Größerem

Mattering bedeutet auch, den Blick vom eigenen Alltag zu heben und sich für etwas einzusetzen, das über uns selbst hinausgeht. Das kann der Besuch bei der älteren Nachbarin sein, die sich über ein bisschen Gesellschaft freut. Oder die Stunde im Tierheim, in der ein Hund dank Ihnen wieder Vertrauen fasst. Solche Momente zeigen uns: Ich bin nicht nur da – ich bewirke etwas. Ich leiste einen Beitrag, der zählt.


** Möglichkeiten, aktiv zu werden:

*** Unterstützen Sie eine Initiative in Ihrer Nachbarschaft.

*** Engagieren Sie sich ehrenamtlich für ein Herzensprojekt.

*** Schaffen Sie Räume, in denen sich andere gesehen fühlen.


Tipp: Tipp: Für mich sind es oft die kleinen Gesten, die den größten Unterschied machen. Es fühlt sich an wie ein unsichtbares Glas, das sich mit jedem freundlichen Moment ein bisschen mehr füllt. Ein Lächeln für die Kassiererin im Supermarkt, ein kurzes Gespräch mit dem Nachbarn oder der Moment, wenn ich jemandem im Verkehr den Vortritt lasse und ein dankbares Nicken zurückbekomme. Solche Kleinigkeiten zeigen mir: Wir gehören zusammen. Wir sind Teil von etwas Größerem – und für mich fühlt sich das richtig gut an. Lust es auszuprobieren?



Die Essenz von Mattering


Mattering ist ein menschliches Grundbedürfnis – genauso wichtig wie Nahrung, Sicherheit oder Ruhe. Wenn wir spüren, dass wir für andere von Bedeutung sind, stärkt das nicht nur unseren Selbstwert, sondern auch unsere körperliche und emotionale Widerstandskraft. Ein Leben mit Mattering ist ein Leben mit innerer Ruhe, Stabilität und dem tiefen Gefühl: „Ich bin genau richtig, so wie ich bin – und das, was ich tue, macht einen Unterschied.“


Und genau hier beginnt der Weg zu mehr Klarheit, Selbstwert und emotionaler Stärke.


Lassen Sie uns gemeinsam losgehen!

Vielleicht spüren Sie gerade: Da fehlt was. Dieses Gefühl, gesehen zu werden. Wirkung zu haben. Verbunden zu sein. Und Sie fragen sich, wie Sie es zurückholen können – dieses innere Wissen, dass Sie zählen.


Ich begleite Menschen dabei, sich wieder als bedeutsam zu erleben. Nicht durch Selbstoptimierung, sondern durch echte Verbindung – zu sich selbst und zu anderen.

Wenn Sie mögen, sprechen wir ganz unverbindlich miteinander.


Ich freue mich, Sie kennenzulernen.





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Quellen & Inspirationen:

Psychologie heute: Heft 01.2025; Julius Beltz GmbH & Co. KG, Weinheim








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