Die Macht des Selbstwerts über unser gesamtes Leben
Vor mir liegt ein 20-Euro-Schein. Ganz glatt und neu. Wieviel ist der wert? Sie schmunzeln oder schütteln den Kopf? Was für eine Frage. Er ist natürlich 20 Euro wert. Nun zerknülle ich diesen 20-Euro-Schein und frage Sie erneut. Was ist der Schein jetzt wert. Er ist geknickt und unansehnlich. Welchen Wert hat er jetzt, wo er nicht mehr makellos ist?
Was ist Ihr Wert? Welchen Wert messen Sie sich bei? Selbstwert ist ein großes Thema in vielen psychologischen Beratungsgesprächen. Der Wert, den Sie sich bemessen beeinflusst, wie Sie sich fühlen, wie Sie handeln und wie Sie Ihr Leben leben. In diesem Beitrag soll es um Selbstwert und seine Macht über Ihr Leben gehen:
Bevor Sie weiterlesen:
1. Was ist Selbstwert?
Zum Thema Selbstwert scheint die Anzahl an Selbsthilfebüchern endlos. Ebenso endlos ist die Liste mit Tipps und Ratschläge den eigenen Selbstwert zu stärken und zu steigern. Was genau ist Selbstwert - also der Wert unseres Selbst? Woher kommt ein schlechtes Selbstwertgefühl und wie stärken Sie Ihren Selbstwert denn nun konkret? Darum soll es u.a. in diesem Beitrag gehen.
Die Säulen des Selbstwert
Dr. phil. Friederike Potreck-Rose ist Diplom-Psychologin in Freiburg im Breisgau. Sie definiert Selbstwert als das überspannende Dach auf vier gleich starken Säulen.
Säule 1: Selbstakzeptanz - die positive Einstellung zu sich selbst
Selbstliebe
Selbstachtung
Selbstwertschätzung
Säule 2: Selbstvertrauen - die positive Einstellung zu und das Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten und Leistungen
etwas erreichen
etwas durchhalten
etwas lassen können
Säule 3: Soziale Kompetenz - das Erleben von Kontaktfähigkeit
mit anderen Menschen umgehen können
Flexibel auf verschiedene (schwierige) Situationen reagieren können
Nähe und Distanz regulieren können
Säule 4: Soziales Netz - das Eingebundensein in positive soziale Beziehungen
befriedigende familiäre Beziehungen
Freundschaften pflegen und halten können
anderen Menschen wichtig und in Beziehungen verlässlich sein
Die beiden Fundamente unter den Säulen des Selbstwert sind also sowohl auf die eigene (intrapersonell) als auch auf die andere (interpersonell) Person bezogen.
Sie können sich nun ein Haus oder einen alten Tempel vorstellen und wissen sofort, dass das Gewicht des Daches auf den Säulen verteilt ist. Gerät nun eine Säule ins Wanken oder bricht weg, tragen die anderen Säulen mehr und je nach Situation, gerät das Gebäude aus dem Gleichgewicht.
2. Was ist Selbstwert nicht?
Es gibt eine Reihe von Irrtümern oder falschen Vorstellungen über den Selbstwert, die oft zu negativen Selbstwahrnehmungen und psychischem Leiden führen können. Die häufigsten Irrtümer zum Selbstwert:
1. Selbstwert ist gleich Selbstbewusstsein
Viele denken, Selbstwert und Selbstbewusstsein seien wie Zwillinge – quasi dasselbe in zwei Verpackungen. Falsch gedacht! Selbstbewusstsein ist eher das coole Auftreten auf der Bühne, wenn man weiß, was man kann. Selbstwert dagegen? Das ist das warme, gemütliche Gefühl, auch abseits der Bühne okay zu sein, egal wie das Publikum klatscht.
2. Selbstwert hängt von externen Faktoren ab
„Ich bin nur was wert, wenn ich erfolgreich, schlank, schön oder beliebt bin!“ Kennen Sie diesen Gedanken? Dann gute Nachricht: Das stimmt so nicht! Selbstwert kommt von innen, nicht von Likes oder Titeln. Äußere Dinge verblassen – der wahre Schatz liegt in Ihrer Fähigkeit, sich selbst zu akzeptieren, auch wenn der Erfolg mal eine Pause macht.
3. Perfektionismus ist der Schlüssel zum hohen Selbstwert
Hier liegt der Hase im Pfeffer! Viele glauben, sie müssten alles perfekt machen, um sich selbst mögen zu dürfen. Dabei ist Perfektionismus oft der heimliche Saboteur des Selbstwerts. Die ständige Jagd nach dem Fehlerfreien führt eher dazu, dass wir uns selbst ständig kritisieren. Also: Lieber mal fünf gerade sein lassen – Ihr Selbstwert wird es Ihnen danken!
4. Selbstwert ist unveränderlich
„Ich bin eben so, daran kann ich nichts ändern.“ Echt jetzt? Selbstwert ist kein Stein, sondern eher wie ein Garten – mit ein bisschen Pflege, Reflexion und positiven Erfahrungen wächst da eine wunderschöne Blumenwiese. Es ist nie zu spät, sich selbst ein bisschen mehr Liebe zu schenken.
5. Selbstwert bedeutet, immer positiv über sich zu denken
Selbstwert heißt nicht, sich im Spiegel anzugrinsen und zu rufen: „Ich bin großartig!“ Es geht darum, sich auch an schlechten Tagen okay zu finden – und das gilt selbst dann, wenn der Kuchen anbrennt oder das Chaos im Alltag mal überhandnimmt. Ein realistisches Selbstbild mit Stärken und Schwächen ist viel wertvoller als rosarote Dauer-Lobhudelei.
6. Selbstwert ist egoistisch
Selbstwert egoistisch? Fakt ist: Wenn Sie sich selbst akzeptieren, sind Sie ein besserer Partner, Freund oder Kollege. Warum? Weil Sie aus einem Gefühl der Fülle heraus geben, statt aus dem Bedürfnis nach Bestätigung. Selbstwert ist also das Gegenteil von egoistisch – es ist die Basis für gesunde Beziehungen.
7. Selbstwert kann nur durch externe Bestätigung gestärkt werden
„Du bist toll!“ – Klar, solche Worte tun gut, aber sie sollten das Sahnehäubchen sein, nicht der Kuchen. Ihr Selbstwert sollte vor allem aus Ihrer inneren Selbstakzeptanz kommen, nicht aus dem Applaus anderer. Sie sind der Chef Ihrer Selbstliebe – und glauben Sie mir, das ist ein sicherer Job.
Es ist wichtig, diese Irrtümer zu erkennen und zu überwinden, um ein gesundes Selbstwertgefühl zu entwickeln und psychisches Wohlbefinden zu fördern. Selbstreflexion, Achtsamkeit und Selbstmitgefühl können dabei helfen, eine realistische und positive Sicht auf sich selbst zu entwickeln.
3. Was ist ein gesundes Selbstwertgefühl?
Das Wichtigste vorweg: Es gibt nicht den einen guten, gesunden Selbstwert. Dazu sind wir Menschen zu verschieden und zu individuell. Wie oben schon erwähnt, ist es wichtig, dass der Selbstwert von innen kommt und nicht über das Außen definiert wird. Ein zu viel oder zu wenig gibt es aber schon.
Verminderter Selbstwert - Unterschätzung der eigenen Fähigkeiten
Ein zu geringer Selbstwert kann langfristig zu (erheblichen) körperlichen und mentalen Problemen führen und im schlimmsten Fall sogar krank machen.
Wie verhalten sich Menschen mit zu geringem Selbstwertgefühl? Sie bleiben hinter ihren Möglichkeiten zurück, sind oft verspannt, haben oft Kopf- und Rückenschmerzen, ziehen sich zurück und vermeiden soziale Situationen, sie schlafen schlecht, fühlen sich wie Hochstapler (Imposter), sind oft traurig und zurückhaltend. Sie neigen zu Prokrastination (schieben Dinge auf), flüchten sich vor den Computer oder Fernseher, trinken zu viel Alkohol um nur einige zu nennen.
Übersteigertes Selbstwertgefühl - Überschätzung der eigenen Fähigkeiten
Wer seine eigenen Fähigkeiten überschätzt wird von seinen Mitmenschen oft hören, dass er narzisstisch und/oder egoistisch ist. Auch wirft man ihm häufig Rücksichtslosigkeit und Selbstsucht vor. Dadurch kommt es nicht selten zu Schwierigkeiten in sozialen Beziehungen und zu Konflikten in Beziehung und Partnerschaft.
4. Wie entsteht Selbstwert?
Selbstwert oder Selbstwertgefühl entsteht durch eine komplexe Mischung aus verschiedenen Faktoren, die im Laufe des Lebens wirken. Der Grundstein wird im Elternhaus bzw. durch die Erziehung gelegt. Darüber hinaus gibt es aber noch weitere Faktoren, die zur Entwicklung des Selbstwerts beitragen:
1. Erfahrungen in der Kindheit
Eltern und Bezugspersonen: Kinder, die von ihren Eltern oder Bezugspersonen geliebt, unterstützt und geschätzt werden, entwickeln oft ein stärkeres Selbstwertgefühl. Diese Kinder werden im Laufe ihrer Entwicklung positiv bestätigt und erfahren viel emotionale Wärme. Sie wachen unter einem klaren Motto auf: Du bist gut so, wie Du bist! Im Gegensatz dazu wirken Sätze wie: "Das schaffst du eh nicht!", "Dazu bist du zu schwach!" oder "Du bist nicht gut genug!" Diese Aussagen führen zu blockierenden Glaubenssätzen und wenn Sie nicht korrigiert werden, können sie ein ganzes Menschenleben unbewusst wirken.
Erziehungsmethoden: Autoritäre oder abweisende Eltern beeinflussen das Selbstwertgefühl oft negativ, während unterstützende und wertschätzende Eltern es nachhaltig stärken. Eine Erziehung die klar zwischen Kind und Verhalten unterschiedet, und nur das Verhalten, nie das Kind als Person tadelt unterstützt eine gesunde Entwicklung des Selbstwerts- und des Selbstvertrauens.
Anmerkung: Kinder zu erziehen ist wirklich nicht leicht. Wir lernen Kindererziehung nicht in der Schule und nicht in der Ausbildung oder im Studium. Die meisten Eltern erziehen ihre Kinder so gut sie es eben können. Jeder von uns hat Erfahrungen und Muster, die in die Kindererziehung mit einfließen. Bitte verurteilen Sie also Ihre Eltern nicht, wenn Sie nun mit Ihrem Selbstwert kämpfen, oder glauben keinen zu haben. Ihre Eltern wussten oder konnten es nicht besser. Sie wiederum können jetzt an Ihrem Selbstwert arbeiten - dazu aber später mehr.
2. Persönliche Leistungen und Fähigkeiten
Erfolge und Misserfolge: Erfahrungen von Erfolg in z.B. Schule, Beruf, Sport oder Hobbies können das Selbstwertgefühl stärken. Vorausgesetzt man attribuiert den Erfolg auch entsprechend. Umgekehrt können wiederholte Misserfolge, Niederlagen und Tiefschläge das Selbstwertgefühl natürlich auch beeinträchtigen. Gerade wenn der Selbstwert schwach ist, neigt man dazu den Fehler für Misserfolge bei sich zu suchen (Frauen tun dies übrigens häufiger als Männer) und dies kann wie eine Spirale nach untern wirken.
Zielerreichung: Wer sich (erreichbare) Ziele setzt und diese zielstrebig verfolgt und erreicht, beeinflusst damit direkt seinen Selbstbewusst.
3. Soziale Beziehungen
Freundschaften und soziale Unterstützung: Wenn wir eingebettet sind in positive soziale Beziehungen und häufig Unterstützung durch Familie und Freunden erfahren, uns geliebt und verstanden fühlen, zahlt das direkt auf unseren Selbstwert ein. Im Gegensatz dazu schwächen negative Erfahrungen, starke Verletzungen und andauernde Kränkungen in Familie, Beziehungen und Freundschaften den Wert, den wir uns selbst beimessen.
Vergleiche mit anderen: Der soziale Vergleich kann sowohl positive als auch negative Auswirkungen auf unseren Selbstwert haben. Viele Menschen vergleichen sich mit anderen und schneiden subjektiv schlechter ab. Der innere Kritiker nimmt das dann zum Anlass und beschimpft und verunglimpft uns massiv. Das senkt natürlich den Selbstwert und wir fühlen uns oft noch schlechter und schwächer als zuvor. Der Trick ist das mindset!
Grundsatz: Sie sind genau richtig und gut, so wie Sie sind!
Jeder Vergleich mit anderen zeigt Ihnen Wachstumspotentiale und einen Weg der Entwicklung für Ihre Persönlichkeit
Wichtig: Es muss sich stimmig für Sie, Ihr Leben und Ihr Wertesystem anfühlen
4. Selbstwahrnehmung und Selbstakzeptanz
Selbstreflexion: Die Fähigkeit, sich selbst realistisch zu sehen und zu akzeptieren ist ein Grundpfeiler für Ihr Selbstwertgefühl. Sie sind ein Mensch und haben Stärken und Schwächen, das hat jedes menschliche Wesen. Nobody is perfect!
Selbstfürsorge: Sorgen Sie gut für sich. Behandeln Sie sich wie Ihre beste Freundin. Wer nicht ausreichend gut für sich sorgt und auf seine eigenen Bedürfnisse achtet, unterschätzt seinen Wert grundlegend.
5. Medien und gesellschaftliche Einflüsse
Medien und Gesellschaft: Gerade die Darstellung von Schönheitsidealen, Lebensereignissen, Status und Erfolgen in den (Sozialen-)Medien kann dramatische Auswirkungen auf das Selbstwertgefühl haben. Jedes Leben hat Höhen und Tiefen. In der ersten der 4 edlen Weisheiten der buddhistischen Psychologie heißt es sogar: "Alles Dasein ist Leid". Kein wirkliches, echtes und realistisches Leben ist eine Aneinanderreihung von Höhen. Wir sehen nur das Tolle, das Beeindruckende. Wenn wir dabei vergessen, dass das eben nur ein Auszug ist, dann fühlen wir uns angesichts der Darstellung (zu unrecht) einsam und wertlos.
Gesellschaftliche Normen und Werte: Der Einfluss von "das tut man nicht" und anderen tradierten Normen und Werten können, je nach individueller Prägung und Erziehung ebenfalls eine entsprechend dysfunktionale Wirkung auf den Selbstwert haben.
Kulturelle Unterschiede: Verschiedene Kulturen haben unterschiedliche Vorstellungen von Individualität und Gemeinschaft, die dann wiederum Rückkopplungen auf den Wert unseres Selbst haben und diesen beeinflussen.
6. Individuelle Unterschiede
Persönlichkeitsmerkmale: Menschen sind von Natur aus mehr oder weniger verletzlich (vulnerabel). Die Verletzlichkeit (Vulnerabilität) wirkt ebenfalls auf den Selbstwert und so sind manche Menschen einfach von Natur aus mit einem stärkeren Selbstwertgefühl "ausgestattet", während andere anfälliger für Selbstzweifel sind.
Psychische Gesundheit: Probleme wie Depressionen oder Angststörungen können das Selbstwertgefühl stark beeinträchtigen.
5. Was beeinflusst unseren Selbstwert?
"Selbstwerträuber" ist ein Begriff, den ich verwende, um bestimmte Denk- und Verhaltensmuster zu beschreiben, die das Selbstwertgefühl eines Menschen beeinträchtigen können. Diese Muster können dazu führen, dass sich jemand minderwertig, unzulänglich oder wertlos/unwürdig fühlt. "Selbstwerträuber" sind natürlich ebenfalls sehr individuell. In meiner Praxis begegne ich einigen davon sehr häufig:
Selbstkritik, negative Selbstgespräch: Wie reden Sie mit sich selbst? Kritisieren Sie sich oft und haben Sie häufig negative Gedanken über sich selbst? Neigen Sie dazu Ihre eigenen Fehler und Schwächen übermäßig zu betonen oder zu verstecken? Spielen Sie Ihre Erfolge, Fähigkeiten oder positiven Eigenschaften, Ihre Stärken herunter? Wer zu kritisch mit sich umgeht oder sich Schwächen nicht zugesteht, darf darauf achten, dass der "Selbstwerträuber" ihm nicht auflauert.
Vergleiche mit anderen: Wie bewerten Sie sich selbst im Vergleich mit anderen? Scheiden Sie schlechter ab und verurteilen Sie sich dann selbst hart dafür? Wie sehen Sie sich grundsätzlich als Mensch bevor Sie vergleichen? Sind Sie "ok, wie Sie sind" und nutzen den Vergleich als Richtungszeiger für Ihr besseres Selbst zu identifizieren? Oder finden Sie sich "nicht ok" und nach einem Vergleich mit anderen fühlen Sie sich minderwertig oder unzureichend? Insbesondere in der heutigen Zeit, in der soziale Medien eine große Rolle spielen, können ständige Vergleiche zu einem negativen Selbstbild beitragen.
Perfektionismus: Geben Sie immer 100%? Oder können Sie auch mal "Fünfe gerade sein lassen"? Menschen, die unrealistische Standards an sich selbst anlegen und nach Perfektion streben, setzen sich oft unter Druck und fühlen sich nie gut genug. Der Drang, alles perfekt machen zu wollen, kann zu einer ständigen Unzufriedenheit mit sich selbst führen.
Vermeidung von Herausforderungen: Nehmen Sie die Herausforderung auch mal an? Trauen Sie sich einfach mal was Neues, was Verrücktes zu tun? Menschen, die sich selbst als unwürdig oder unzulänglich empfinden, vermeiden gern Herausforderungen. Die Angst vor Versagen oder Ablehnung kann blockierend wirken und dadurch verpassen sie die Chance auf Weiterentwicklung und Wachstum. So bleiben hinter ihren Möglichkeiten zurück.
Ungesunde Beziehungen: ungesunde oder missbräuchliche Beziehungen können das Selbstwertgefühl erheblich beeinträchtigen. Sind Sie in solchen Beziehungen gefangen, können beginnen, ihre eigenen Bedürfnisse und Grenzen zu vernachlässigen und sich selbst abzuwerten.
Es ist wichtig, diese "Selbstwerträuber" zu identifizieren und daran zu arbeiten, sie zu überwinden, um ein gesundes Selbstwertgefühl aufzubauen.
6. Wie Sie Ihr Selbstbewusstsein steigern, Ihr Selbstwertgefühl stärken können
8 Tipps, wie Sie Ihr Selbstwertgefühl verbessern können
"Selbstwertspender" sind Quellen oder Faktoren, die dazu beitragen, Ihren Selbstwert zu stärken und Sie in ihrem Selbstwertgefühl zu unterstützen. Diese Faktoren können verschiedene Formen annehmen und sind individuell sehr unterschiedlich. Hier sind einige hilfreiche Tipps, wie Sie Ihren Selbstwert steigern können:
Tägliche Sitzmeditation
Kultivieren Sie Achtsamkeit in Ihrem Leben. Seien Sie im Hier und Jetzt präsent und nehmen Sie Ihre Gedanken, Gefühle und Handlungen bewusst wahr. Durch eine tägliche Meditationspraxis kultivieren Sie in recht kurzer Zeit einen inneren Beobachter, der Sie unterstützen wird. Sie werden Ihre innere Stimme "plappern" hören und sich selbst immer besser kennenlernen. Je besser Sie sich kennen, desto besser werden Sie sich verstehen. Je besser, je genauer Sie sich verstehen, desto mehr werden Sie sich Ihrer selbst bewusst.
Führen Sie positive Selbstgespräche
Behandeln Sie sich so, wie Sie Ihre beste Freundin/Ihren besten Freund behandeln. Sprechen Sie mitfühlend, liebevoll und freundlich mit sich selbst. Ermutigen Sie sich, wenn es schwierig ist, seinen Sie mitfühlend, tröstend und aufmunternd. Loben Sie sich wann immer es nur den kleinsten Grund dafür gibt, vergeben Sie sich Fehler und bleiben Sie geduldig und nachsichtig mit sich.
Selbstfürsorge
Entwickeln Sie Ihre ganz persönliche Selbstfürsorgepraxis. Sammeln sie zunächst Ideen, was Ihrem Körper, Ihrem Geist und Ihrer Seele richtig gut tut. Das beginnt bei gesunder Ernährung und geht über die "kleinen Sünden" zum Kaffee, bis hin zu Körperpflege, ausreichend Schlaf, Bewegung und dem faulen Sonntag auf dem Sofa. Kurz: alles, was Sie zufrieden und froh macht.
Selbstfürsorge ist ein Mehr von Dingen, die gut tun. Selbstfürsorge ist aber auch ein Weniger. Also ein Verzicht auf Handlungen (Konsum von ungesunden Lebensmitteln, Medien, Nachrichten, etc.) und Gedanken (Selbstvorwürfe o.ä.). Selbstfürsorgliche Handlungen zeigen und steigern die Selbstachtung und die Selbstliebe.
Übernehmen Sie Verantwortung für sich!
Sie sind für Ihre eigenes Leben und Ihre Entscheidungen verantwortlich. Niemand außer Ihnen kann und wird diese Verantwortung übernehmen. Selbstverantwortung beinhaltet auch, die Verantwortung wenn nötig und angebracht bei einer anderen Person zu lassen. Sie sind nur für Ihr Handeln und Denken verantwortlich, und so sind auch die anderen Menschen für sich verantwortlich. Selbstverantwortung fördert Ihre Selbstwirksamkeit und Ihr Vertrauen in Ihre eigenen Fähigkeiten.
Behaupten Sie sich!
Stehen Sie für Ihre Bedürfnisse und Meinungen ein. Selbstbehauptung bedeutet, sich selbst und seine Wünsche ernst zu nehmen und nicht herunterspielen oder abwerten. Lernen Sie Ihre Bedürfnisse respektvoll zu kommunizieren und üben Sie auch mal nein zu sagen. Denken Sie dabei daran: Ein nein zu jemand anderem, ist ein ja zu sich selbst. Sie sind ein ja wert!
Trennen oder distanzieren Sie sich von negativen Menschen
Um Ihren Selbstwert kurzfristig anzuheben, brauchen Sie positive zwischenmenschliche Beziehungen: Unterstützende, liebevolle und respektvolle Beziehungen können einen großen Einfluss auf das Selbstwertgefühl haben. Das Gefühl, von anderen gemocht, akzeptiert und geschätzt zu werden, tut gut und beflügelt ganz enorm. Prüfen Sie daher, wer in Ihrem Umfeld einen negative Einfluss auf Sie hat, wer Sie "herunterzieht" und wer Ihnen nicht gut tut. Lösen Sie diese Kontakte auf, lassen Sie sie einschlafen oder, wenn es nicht anders geht, reduzieren Sie die Kontakthäufigkeit zumindest drastisch.
Setzen Sie sich Ziele!
Definieren Sie klare, erreichbare Ziele. Brechen Sie Ihre Ziele auf Teilziele herunter und arbeiten Sie systematisch daran, diese zu erreichen. Zielsetzung gibt Ihrem Leben Struktur und Richtung und gleichzeitig das Gefühl, Kontrolle über Ihr Leben zu haben. Wichtig: Feiern Sie jeden noch so kleinen Etappensieg bevor Sie beherzt die nächste Stufe erklimmen.
Lob und Anerkennung
Lernen Sie das kleine Wort "DANKE" zu sagen. Erfahrungsgemäß können Menschen mit schwachem Selbstwert ganz schlecht Lob und Komplimente annehmen. Sie kommentieren, spielen herunter oder belächeln das Positive über sich und Ihr Verhalten.
Wenn Ihnen also jemand sagt: "Das hast Du super gemacht", dann antworten Sie nicht mit " das war doch einfach, das war nicht so schlimm, oder das war doch nichts.
Sie sagen einfach "DANKE" und vielleicht können Sie dazu noch lächeln.
Das Gefühl, geschätzt und respektiert zu werden, kann dazu beitragen, das Selbstwertgefühl zu erhöhen und das Gefühl der eigenen Wertschätzung zu stärken.
7. Abschließend
Die Entwicklung des Selbstwertgefühls ist ein Prozess, der Zeit braucht. Ein starkes Selbstwertgefühl bringt viele Vorteile mit sich. Sie werden mutiger, verfolgen Ziele entschlossener und Ihr Vertrauen in Ihre eigene Persönlichkeit wächst. Indem Sie Selbstwertprobleme angehen und verstehen, wie Ihr Selbstwertgefühl Sie lenkt und steuert, können Sie aktiv Ihr Leben zum Positiven verändern. Sie gewinnen an Selbstwirksamkeit und können so auch in schwierigen Situationen besser für sich einstehen.
Kurz: Sich um Ihren Selbstwert zu kümmern, bedeutet, sich um Ihr gesamtes Wohlbefinden zu kümmern.
Selbstwert spielt eine extrem wichtige Rolle für unser gesamtes Wohlbefinden, für unsere Resilienz und unsere Lebenszufriedenheit. Vielleicht kämpfen Sie gerade und denken, Sie hätten kein Selbstwertgefühl? Die gute Nachricht ist, Sie können Ihren Selbstwert steigern!
Wie entsteht Selbstwert? Selbstwertprobleme haben oft tiefe (unbewusste) Wurzeln, doch mit der richtigen Herangehensweise, wie zum Beispiel durch Verhaltenstherapie, Wingwave Coaching, Yager-Code, systemisches Arbeiten oder auch Selbsthypnose können Sie Ihr Selbstwertgefühl langfristig aufbauen. Darüber hinaus gibt viele Methoden, um das Selbstwertgefühl zu verbessern. Von Reflektion und Erlernen von selbstwertsteigernden Verhaltensweisen bis hin zu praktischen Übungen. Die Entwicklung eines robusten Selbstwertgefühl ist ein Prozess, bei dem Sie lernen, tiefe Überzeugungen zu korrigieren, sich selbst zu schätzen und zu akzeptieren und Ihr Selbstvertrauen zu festigen. Denken Sie daran, Selbstwertschätzung ist ein Schlüssel zum Glück. Vereinbaren Sie noch heute einen Termin für ein kostenfreies Vorgespräch und machen Sie sich auf eine der lohnendsten Reisen überhaupt.
Selbstwert und Selbstbewusstsein gehen Hand in Hand – beides können Sie stärken.
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