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- Innere Antreiber: Wie Stressverstärker Ihr Leben bestimmen
Innere Antreiber wirken im Untergrund: Bestimmen sie auch Ihr Leben? Meine Klientin (Elisabeth) ist Mitte Dreißig, berufstätig und hat ein zweijähriges Mädchen. Am gestrigen Abend wollte das Mädchen unbedingt von ihrer Mutter ins Bett gebracht werden. Der Vater war heute nicht der "passende" Geschichtenerzähler. Obwohl Elisabeth im Stress war und in der Zeit, in der ihr Mann das Kind ins Bett bringen sollte, Arbeit im Haushalt und einige andere dringende Dinge erledigen wollte, gab sie dem Wunsch der Kleinen nach. Erkennen Sie Ihre inneren Antreiber "Es war wirklich schön. Wir haben 4 Bücher gelesen und die Kleine hat sich an mich gekuschelt. Dann ist mir der Gedanken an die chaotische Küche gekommen, an die wichtigen Dinge, die es schnell zu erledigen gilt und für die ich in den nächsten Tagen keine Zeit mehr haben werde. Und ich wollte doch noch eine gute halbe Stunde in Ruhe auf dem Sofa liegen." Das hat Elisabeth gesagt und danach streng eingeräumt, dass mit diesem kurzen Gedankenblitz ihre Ruhe beim Vorlesen verschwunden war. Sie wurde unruhig und hat dann mit etwas zu viel Ungeduld das abendliche Vorlesen beendet. Beim Verlassen des Kinderzimmers hat sie dann noch ihren Mann ungeduldig, vielleicht etwas zu stark angefahren, dass sie nun erst zu ihrer Arbeit kommt. Elisabeth ist bei mir zur psychologischen Beratung online . Sie hat in dieser Sitzung mit mir über den Stress gesprochen - ihren Stress. Sie merkt immer wieder, dass der Stress in ihrem Leben nicht vom Außen kommt, sondern viel mehr in ihrem Inneren entsteht. Das obige Beispiel ist ihr eingefallen, als ich ihr von Stressverstärkern (innere Antreiber) erzählt habe. Wer treibt Sie an? Elisabeth möchte verstehen, was sie so antreibt und so haben wir lange und ausführlich über innere Antreiber in uns gesprochen. Antreiber, die wir aus unserer Kindheit übernommen haben und die bis heute - egal wie alt wir sind - aus unserem Unterbewussten wirken. Unser Leben quasi aus der Tiefe steuern. Das Gespräch mit meiner Klientin und vor allem Elisabeths Interesse an der Theorie der Stressverstärker, den sogenannten inneren Antreibern, hat mich auf die Idee zu diesem Beitrag gebracht. Vielleicht erkennen Sie für sich auch, wie innere Antreiber Ihr Verhalten bestimmen, Ihren Stress auslösen und/oder verstärken. Innere Antreiber: Stressverstärker und ihre Wurzeln Persönliche Motive, Ziele sowie tief verankerte Normen wirken in uns Menschen oft als innere Ansprüche, die Stress verursachen oder verstärken. Diese inneren "Sollvorgaben" beeinflussen, wie wir uns verhalten und alltägliche Situationen und Anforderungen bewerten . Typisch für solche stressverstärkenden Einstellungen ist ein „Ich muss“-Denken . Versuchen Sie mal: Ich möchte ... Motive, Ziele oder verinnerlichte Normen werden dabei zu unverzichtbaren Forderungen erhoben, deren Erfüllung als entscheidend für das eigene Wohlbefinden und Selbstwertgefühl wahrgenommen werden. Stressverstärker sind im Grunde eine Übertreibung absolut natürlicher menschlicher Bedürfnisse . Im Folgenden stelle ich Ihnen fünf verbreitete persönliche Stressverstärker vor. Innere Antreiber: Sei perfekt! Wenn Sie der innere Antreiber "Sei perfekt!" umtreibt, dann ruft Ihnen Ihr Verstand vermutlich folgende Sätze zu: Ich darf keine Fehler machen Ich muss alles richtig machen Ich muss alles perfekt machen Ich muss alles erledigen/schaffen Ich muss meinem Unternehmen jederzeit zur Verfügung stehen Fehler zu machen ist das Schlimmste, was passieren kann Jeder muss sich zu 100 Prozent auf mich verlassen können Hinter diesem Antreiber verbirgt sich das Leistungsmotiv – der Wunsch, durch gute Leistungen Erfolg und Selbstbestätigung zu erfahren. Leistungsmotivierte Menschen streben danach, Dinge gut, besser oder idealerweise perfekt zu machen. Wenn dieses Bedürfnis jedoch überhandnimmt und zur unverzichtbaren Anforderung wird, entsteht eine erhöhte Anfälligkeit für Stress , besonders in Situationen, in denen Misserfolge, Fehler oder das Scheitern drohen. Resilienz ist für diese Menschen erstrebenswert. Perfektionistisches Verhalten zielt darauf ab, solche Situationen um jeden Preis zu vermeiden. Das eigentliche Problem liegt nicht darin, nach Verbesserung oder Höchstleistungen zu streben, denn es gibt durchaus Bereiche, in denen Präzision und Perfektion erforderlich sind. Kritisch wird es jedoch, wenn dieser Perfektionismus auf alle Lebensbereiche und jede berufliche oder private Tätigkeit ausgeweitet wird. Dies führt auf Dauer zu Überforderung und schließlich zu Erschöpfung . Versuchen Sie mal: Auch ich darf Fehler machen! Innere Antreiber: Behalte die Kontrolle! Der innere Antreiber "Behalte die Kontrolle!" führt ebenfalls ein hartes Regiment. Wenn Sie diesen inneren Antreiber verinnerlicht haben, dann ruft Ihnen Ihr Verstand vermutlich folgende Sätze zu: Ich muss alles unter Kontrolle haben Ich kann es nicht leiden, wenn Dinge nicht so laufen, wie ich es geplant habe Bei Entscheidungen muss ich absolut sicher sein Ich muss alle Risiken abwägen Es ist äußerst unangenehm, wenn ich nicht weiß, was mich erwartet Hinter diesem Stressverstärker steht das Bedürfnis nach Kontrolle , das den Wunsch nach Sicherheit im eigenen Leben umfasst. Wenn dieses Bedürfnis jedoch überhandnimmt und zu einer zwingenden Anforderung wird, führt es zu einer erhöhten Anfälligkeit für Stress, insbesondere in Situationen, in denen der Verlust von Kontrolle , Fehlentscheidungen oder Risiken drohen. Um solchen Situationen zu entkommen, versuchen Menschen mit stark ausgeprägtem Kontrollbedürfnis, möglichst alles selbst zu regeln . Sie haben Schwierigkeiten damit, Aufgaben abzugeben , und machen sich ständig Gedanken über potenzielle Risiken und Gefahren . Oft kostet es sie viel Zeit und Energie , Entscheidungen zu fällen , da sie befürchten, wichtige Aspekte zu übersehen. Dieser innere Antreiber kann langfristig zu Selbstüberforderung und Erschöpfung führen, weil es unmöglich ist, absolute Sicherheit und Kontrolle zu erreichen. Besonders in Zeiten wachsender Unsicherheit ist es wichtig, das Bedürfnis nach Sicherheit mit Mut zu kalkulierten Risiken, Loslassen und Vertrauen in Einklang zu bringen. Versuchen Sie mal: Ich darf loslassen! Innere Antreiber: Sei beliebt! Der innere Antreiber "Sei beliebt!" ist nicht weniger streng als die bisherigen Antreiber. Wenn Sie diesen inneren Antreiber verinnerlicht haben, dann ruft Ihnen Ihr Verstand vermutlich folgende Sätze zu: Mir ist wichtig, dass alle mich mögen Mir ist wichtig, dass die anderen Menschen mich gut finden Ich möchte niemanden enttäuschen Ich muss gefällig sein Es ist furchtbar, wenn jemand wütend auf mich ist Ich will mit allen gut auskommen Kritik trifft mich hart Hinter diesem inneren Antreiber steht das Bindungsmotiv – der Wunsch nach Zugehörigkeit , Akzeptanz und Liebe . Wenn dieses Motiv jedoch überbetont wird und zur zwingenden Anforderung wird, führt es zu einer erhöhten Anfälligkeit für Stress, insbesondere in Situationen, in denen Ablehnung, Kritik oder Zurückweisung drohen. Es wird als besonders belastend empfunden, eigene Interessen vertreten oder andere enttäuschen zu müssen, sowie Konflikte und Meinungsverschiedenheiten mit anderen zu haben. Solche Situationen werden unbedingt vermieden oder entschärft, indem man eigene Bedürfnisse zurückstellt und versucht, es allen recht zu machen . Eine übermäßige Hilfsbereitschaft kann ebenfalls ein Ausdruck des Wunsches sein, beliebt zu sein. Es gibt zwar Situationen, in denen es sinnvoll ist, Kompromisse einzugehen, nachzugeben oder anderen zu helfen. Das Problem entsteht jedoch, wenn diese Neigung übertrieben wird und zu einer „Überdosis des Guten“ führt, was auf lange Sicht in Selbstüberforderung und Burnout münden kann. Versuchen Sie mal: Ich darf „nein“ sagen! Innere Antreiber: Halte durch! Der innere Antreiber "Halte durch!" lässt Ihnen keine Ruhe und Selbstfürsorge ist für ihn ein Fremdwort. Wenn Sie diesen inneren Antreiber verinnerlicht haben, dann ruft Ihnen Ihr Verstand vermutlich folgende Sätze zu: Aufgeben gibt's nicht Man muss streng mit sich sein Ich muss stark sein Ich muss durchhalten/es schaffen Wenn ich mich anstrenge, schaffe ich es auch Ich muss ... (Belastung, Ängste, Druck, Schmerzen usw.) aushalten Hinter diesem inneren Antreiber steht das grundlegende Streben nach Freude und die Vermeidung von Unannehmlichkeiten . Im Gegensatz zu anderen Stressfaktoren wird dieses Bedürfnis hier jedoch nicht ausreichend ausgeprägt, sondern vielmehr stark unterdrückt. Man geht zu hart mit sich selbst um. Bei der Verwirklichung von Zielen gilt das Durchhalten als oberste Regel . Dies kann dazu führen, dass man sich keine Pausen gönnt , eigene Erholungsbedürfnisse ignoriert oder verleugnet, an unrealistischen Zielen oder unlösbaren Aufgaben festhält und sich dadurch langfristig in eine Erschöpfung treibt. Es ist wichtig und notwendig, das Streben nach Lust zu überwinden und sich auch unangenehmen Aufgaben zu stellen, um seine Ziele zu erreichen. Problematisch wird es jedoch, wenn dies übertrieben wird – ein „Zuviel des Guten“, das es einem nicht erlaubt, sich hin und wieder auszuruhen oder sich unangenehmen Dingen zu entziehen. Versuchen Sie mal: Ich sorge gut für mich! Innere Antreiber: Sei unabhängig! Dieser innere Antreiber ist ein Einzelkämpfer! Wenn Sie diesen inneren Antreiber verinnerlicht haben, dann ruft Ihnen Ihr Verstand vermutlich folgende Sätze zu: Ich mache am liebsten alles selbst - ich schaffe das allein Starke Menschen benötigen keine Unterstützung Wenn ich mich auf andere verlasse, bin ich verlassen Ich darf keine Hilfe annehmen Ich bin stark Es ist fürchterlich, auf andere angewiesen zu sein Hinter diesem inneren Antreiber steht das Bedürfnis nach Autonomie , also der Wunsch nach persönlicher Unabhängigkeit und Selbstbestimmung. Wenn dieses Bedürfnis jedoch übermäßig stark ausgeprägt ist und zu einer zwingenden Forderung wird, kann es zu einer erhöhten Stressanfälligkeit führen, insbesondere in Situationen, in denen man von anderen abhängig ist oder Schwächen zeigt. Personen mit einem stark ausgeprägten Streben nach Autonomie erledigen ihre Aufgaben am liebsten alleine und neigen dazu, ihre Sorgen, Ängste und Probleme mit sich selbst auszumachen . Es fällt ihnen schwer, andere um Unterstützung zu bitten oder sich jemandem anzuvertrauen . Sie versuchen, das Bild von Stärke und Unabhängigkeit gegenüber sich selbst und anderen aufrechtzuerhalten. Dies kann langfristig leicht in Selbstüberforderung und schließlich in Erschöpfung münden. Stress entsteht nicht durch das grundsätzlich gesunde Streben nach Unabhängigkeit, sondern durch dessen übertriebene Ausprägung, die es unmöglich macht, sich gelegentlich auf andere zu stützen oder Hilfe anzunehmen. Versuchen Sie mal: Ich darf auch Schwächen zeigen! Am Ende unserer Sitzung sind Elisabeth und ich nochmal auf das Vorlesen am Bett der kleinen Tochter zurückgekommen. Der Moment, als die Tochter in Elisabeths Armen liegt und sie mit großen Augen anschaut und sagt: "Bitte zudecken" rührt Elisabeth jetzt zu Tränen. "Sie ist mein ein-und-alles. Diese Zeit, diese besonderen Momente bekomme ich nie wieder. Sie ist so ein wunderbares Geschöpf und ich lasse mir den Zauber des Moments von einer chaotischen Küche verderben! Und danach maule ich meinen Mann auch noch an. Der kann ja nichts dafür!" Wir haben den Zauber des Moments und das wunderbare Gefühl der Liebe für ihre Tochter zum Abschluss der Sitzung noch einmal aufsteigen lassen. Elisabeth hat diesen mit einem Anker (NLP) in ihrem System verankert, sodass sie ihn sich jederzeit wieder abrufen kann. Es ist kein einfacher Weg den eigenen Stressverstärkern (innere Antreiber) und Ihrem Verhalten auf die Schliche zu kommen. Ebenso wird mit der bloßen Analyse nicht auf einmal alles anders. Aber der erste Schritt ist getan . Wer bewusst erkennt und achtsam wahrnimmt , hat die Möglichkeit, Veränderung zu bewirken und innere Antreiber zu überwinden, um das Steuer des Lebens wieder selbst in die Hand zu nehmen. Erkennen Sie sich wieder? Ruft Ihnen Ihr Verstand auch immer wieder Aufforderungen oder Befehle zu und setzt Sie damit unter Druck? Wird Ihr Verhalten auch aus der Tiefe über innere Antreiber gelenkt? Geht es Ihnen wie Elisabeth, die zwar feststellt, dass der Stress aus dem Inneren kommt, allein aber schlicht überfordert ist? Dann machen Sie es wie meine Klientin, vereinbaren Sie einen Termin für ein kostenfreies Vorgespräch und lernen Sie mich kennen. Danach können Sie in Ruhe überlegen, ob Sie mit mir gemeinsam hinschauen möchten. Im Rahmen der psychologischen Beratung online prüfen wir, wie innere Antreiber - Ihre persönlichen Stressverstärker - sie steuern und definieren Maßnahmen, wie wir diese entschärfen/entschleunigen. Vielleicht interessiert Sie auch: Ganzheitlich gesund: Tipps & Tricks für Ihren Alltag Umgang mit Stress: 8 wirkungsvolle Übungen gegen Stress Stress und Burnout am Arbeitsplatz - ein modernes Problem www.soham-psychologische-beratung.de
- Selbstliebe lernen: Wie sich selbst endlich annehmen können
Selbstliebe lernen: Der Weg zu einem liebevollen Umgang mit sich selbst Selbstliebe lernen: So geht's! Selbstliebe lernen? Wie soll das gehen? Kann man Selbstliebe lernen? In meinen psychologischen Beratungen stelle ich immer wieder fest, dass meine Klienten große Schwierigkeiten haben sich selbst zu lieben , sich selbst mit Selbstmitgefühl und Selbstfürsorge zu begegnen. Dabei ist Selbstliebe so wichtig für unsere psychische und körperliche Gesundheit . In diesem Selbstliebe lernen Artikel möchte ich Ihnen die Selbstliebe näher bringen, möchte aufzeigen, warum Selbstliebe lernen so wichtig ist, was die Wissenschaft darüber sagt. Schritt für Schritt zu mehr Selbstliebe. Damit Selbstliebe lernen für Sie dann auch wirklich funktioniert, beleuchte ich häufige Hindernisse auf dem Weg zu mehr Selbstliebe sodass Sie gut gewappnet sind Selbstliebe zu lernen. Darum geht es in diesem Artikel: Was bedeutet Selbstliebe und warum ist es so wichtig, sie zu lernen? Selbstliebe lernen: Wie fehlende Selbstliebe unser Leben beeinträchtigt Selbstakzeptanz als erster Schritt: Warum Selbstliebe lernen ein "Must-have" ist Negative Glaubenssätze loslassen: Der Schlüssel, um Selbstliebe zu lernen Selbstmitgefühl entwickeln: Der wichtigste Baustein, um Selbstliebe lernen zu können Selbstliebe lernen: Kennen Sie Ihre Werte und Bedürfnisse? Hindernisse überwinden: Warum es so schwer ist, Selbstliebe zu lernen - und wie es trotzdem gelingt Selbstliebe lernen in kleinen Schritten: Drei einfache Tipps für Ihren Alltag Selbstliebe lernen: Ein Prozess, der Ihr Leben verändert Was bedeutet Selbstliebe und warum ist es so wichtig, sie zu lernen? Selbstliebe lernen: sich selbst liebevoll begegnen Selbstliebe beschreibt die Fähigkeit, sich selbst liebevoll zu begegnen, zu akzeptieren, wertzuschätzen und respektvoll mit sich umzugehen . Im Gegensatz dazu ist das Selbstwertgefühl der Wert, den wir uns selbst beimessen. Häufig wird dieser in der Kindheit von Bezugspersonen geprägt und darüber hinaus im Verlauf des Lebens über eine Summe von inneren und äußern Faktoren beeinflusst. Selbstwert kann in verschiedenen Lebensphasen Schwankungen unterliegen. Selbstliebe hingegen bleibt stabil, weil sie auf einer bedingungslosen, liebevollen und fürsorglichen Annahme der eigenen Person beruht und den Umgang mit uns selbst beschreibt. Studien zeigen, dass Menschen, die Selbstliebe lernen, resilienter gegenüber Stress , weniger anfällig für Perfektionismus und insgesamt zufriedener sind. Selbstliebe bringt inneren Stabilität und hilft uns gesunde Beziehungen aufzubauen. Selbstliebe lernen: Wie fehlende Selbstliebe unser Leben beeinträchtigt Die Wissenschaft, Psychologen, Psychotherapeuten, psychologische Berater und Coaches sind sich einig: fehlende Selbstliebe kann weitreichende psychische Auswirkungen haben. Wenn wir uns selbst nicht lieben, beeinträchtigt das unser Wohlbefinden und unser Lebensqualität ganz erheblich: Wir neigen dann unter anderem häufig zu Selbstkritik , innerem und äußerem Stress und einem Gefühl der Unzulänglichkeit. Einige psychische Auswirkungen in kurz skizziert: Erhöhte Anfälligkeit für Depressionen und Angststörungen: Durch Studien konnte belegt werden, dass Personen mit einem recht geringen Maß an Selbstakzeptanz häufiger unter depressiven Verstimmungen und Angstgefühlen leiden. Dies lässt sich vor allem auf den anhaltenden inneren Druck, die Selbstabwertungen und die dadurch verstärkten dysfunktionalen Denkmuster zurückführen. Perfektionismus und chronische Unzufriedenheit: Wer sich selbst nicht akzeptieren kann, ist häufig bemüht dies zu kaschieren (Perfektionismus) oder sich über das Außen ein Gefühl von Wert - in Form von Bestätigung - zu schaffen. Was dabei entsteht, ist ein Teufelskreis aus Erwartung, Überforderung und Enttäuschung. Wer sich selbst nicht auf die rechte Art liebt, kann auch andere nicht lieben. Denn die rechte Liebe zu sich ist auch das natürliche Gutsein zu anderen. Selbstliebe ist also nicht Ichsucht, sondern Gutsein. Robert Musil Probleme in Beziehungen: Das obige Zitat bringt es meiner Ansicht nach auf den Punkt. Sich selbst zu lieben, sich als Ganzes anzunehmen, macht uns freier, weicher und toleranter mit uns und in unseren zwischenmenschliche Beziehungen . Wer sich selbst nicht respektvoll behandelt, hat oft Schwierigkeiten, gesunde Grenzen zu setzen, neigt zu Abhängigkeiten und Anpassung oder hat Angst vor Zurückweisung. Geringere Resilienz gegenüber Stress: Fehlende oder instabile Selbstliebe kommt oft Hand in Hand mit Selbstzweifeln und negativen inneren Dialogen. Das wiederum beeinträchtig häufig unsere Fähigkeit konstruktiv mit schwierigen Situationen umzugehen. Wir reagieren empfindlicher auf Stressfaktoren und Herausforderungen und fühlen uns leicht überfordert. Dieser Mangel an Selbstliebe wirkt sich aber nicht nur auf die Psyche , sondern auch auf die körperliche Gesundheit aus. Chronischer Stress und negative Gedanken können zu Schlafstörungen , einem geschwächten Immunsystem und sogar zu langfristigen ( psychosomatischen ) Erkrankungen führen. Selbstliebe lernen ist also wirklich essenziell um psychisch und körperlich gesund zu bleiben. Selbstakzeptanz ist meine Weigerung, eine feindselige Beziehung zu mir selbst zu haben. Nathaniel Branden Selbstakzeptanz als erster Schritt: Warum Selbstliebe lernen ein „Must-have“ ist Wenn Sie Selbstliebe lernen möchten, dann braucht es dazu Geduld und Übung. Hier einige Tipps, die ich Ihnen dazu ans Herz legen, zur Hand geben möchte : 1. Negative Glaubenssätze loslassen: Der Schlüssel, um Selbstliebe zu lernen Glaubenssätze sind positive oder negative innere Überzeugungen. Diese Annahmen über uns selbst prägen sich überwiegend in der Kindheit und Jugend und wirken ständig in uns. Einige Beispiele: positive Glaubenssätze negative Glaubenssätze Ich bin ein Glückspilz Ich muss mir Liebe verdienen Ich bin mutig Ich bin nicht gut genug Ich kann alles schaffen Ich darf nicht nein sagen Ich bin gut so wie ich bin Ich muss alles richtig machen Wenn Sie nun die tief verankerte negative Überzeugung in sich tragen: „Ich bin nicht gut genug“ oder „Ich habe Liebe nicht verdient“, dann kann das ein Hindernis auf dem Weg zum Selbstliebe lernen sein. Hinterfragen Sie sich und Ihre Annahmen über sich und erarbeiten Sie ggf. funktionale, positive Glaubenssätze um dieses Hindernis zu überwinden. ** Tipp: Schreiben Sie sich Ihre häufigsten selbstkritischen Gedanken auf und stellen Sie sich folgende Fragen: *** „Stimmt das wirklich?“ *** „Welche Beweise sprechen für oder gegen diesen Gedanken?“ *** „Wie würde ich mit einem Freund sprechen, der sich so fühlt?“ Durch diesen Perspektivwechsel können Sie destruktive Gedankenmuster entkräften und dann durch positive Überzeugungen ersetzen. Das ist ein wesentlicher Schritt, um Selbstliebe zu lernen. 2. Selbstmitgefühl entwickeln: Der wichtigste Baustein, um Selbstliebe lernen zu können Beeinflusst durch den Buddhismus hat die Psychologin Kristin Neff fast ihr ganzes Arbeitsleben zu Selbstmitgefühl geforscht. Sie konnte in einer großen Anzahl von Studien belegen, dass Selbstmitgefühl erheblich zu unserer psychischen Gesundheit beiträgt. Selbstmitgefühl ist keine "verweichlichte" Einstellung zu uns selbst und darf nicht mit Selbstmitleid verwechselt werden. Es ist vielmehr eine mitfühlende Begegnung mit uns, was gerade angesichts von herausfordernden Situationen im Leben entscheidend ist. Ebenso entscheidend ist Selbstmitgefühl auf dem Weg um Selbstliebe zu lernen. Wie Kristin Neff in ihrer Forschung zeigt, besteht Selbstmitgefühl aus Selbstfreundlichkeit, der Anerkennung der gemeinsamen Menschlichkeit und Achtsamkeit. Diese Fähigkeiten helfen, in schwierigen Momenten mit sich selbst fürsorglich umzugehen. Du selbst, genauso wie jeder andere im ganzen Universum, verdienst deine Liebe und Zuneigung. Buddha ** Tipp: Wenn Sie mit einer schwierigen Situation konfrontiert sind, können Sie sich selbst diese drei Fragen stellen: *** „Was würde ich einem Freund in dieser Lage sagen?“ *** „Wie kann ich mich selbst unterstützen, anstatt mich zu verurteilen?“ *** „Was brauche ich gerade, um mich besser zu fühlen?“ Diese Fragen fördern Selbstfreundlichkeit und stärken langfristig Ihre liebevolle Beziehung zu sich selbst. Je häufiger Sie Selbstmitgefühl üben, desto leichter wird es Ihnen fallen, Selbstliebe zu lernen. 3. Selbstliebe lernen: Kennen Sie Ihre Werte und Bedürfnisse? In der Beratung erleben ich oft, dass sich meine Klienten von äußeren Erwartungen leiten lassen. Sie achten auf Ihre Familie und Freunde und gehen dabei immer wieder über Ihre eigenen Grenzen hinweg. Mit meinen Klienten arbeite ich dann zunächst an dem, was Ihnen persönlich wichtig ist. ** Tipp: Machen Sie eine Liste Ihrer Werte und Bedürfnisse . Fragen Sie sich: *** „Was ist mir wirklich wichtig im Leben?“ *** „Welche Top 5 Werte haben ich in den Bereichen: Leben, Familie und Beruf" *** „Welche Dinge geben mir Kraft. Was raubt mir Energie?" Wenn Sie Ihre Werte und Bedürfnisse kennen, können Sie Entscheidungen treffen, die im Einklang mit Ihrem wahren Selbst stehen. Diese Klarheit stärkt Ihre Selbstliebe und hilft Ihnen, authentischer zu leben. Hindernisse überwinden: Warum es so schwer ist, Selbstliebe zu lernen – und wie es trotzdem gelingt „Wer seine Feinde kennt, kann sie besiegen" - das Bewusstsein über diese Stolpersteine und Hindernisse auf dem Weg zum Selbstliebe lernen ist entscheidend und hilft sie zu überwinden. 1. Perfektionismus: Der Feind, wenn Sie Selbstliebe lernen wollen Perfektionismus ist ein häufiges Hindernis für Selbstliebe. Der Druck, in jeder Situation perfekt sein zu müssen, führt oft zu Selbstkritik und Versagensängsten . ** Tipp: Wie können Sie das überwinden? *** Setzen Sie realistische Erwartungen an sich selbst. *** Feiern Sie kleine Erfolge, anstatt nur das große Ziel im Blick zu haben. *** Machen Sie sich bewusst, dass Perfektion unerreichbar und Unvollkommenheit menschlich ist. Vergleich mit anderen: Ein Hindernis beim Selbstliebe lernen Das ständige Vergleichen mit anderen, besonders in sozialen Medien, verstärkt das Gefühl, nicht genug zu sein und macht es damit sehr schwer sich Liebe zu schenken. ** Tipp: Wie können Sie das überwinden? *** Reduzieren Sie bewusst Ihre Zeit in sozialen Medien. *** Fokussieren Sie sich auf Ihre eigenen Fortschritte, anstatt sich mit anderen zu messen. *** Machen Sie sich bewusst: Das Leben anderer Menschen, wie es online dargestellt wird, ist oft idealisiert. ** Anmerkung: Dies betrifft natürlich nicht nur soziale Medien. Vergleiche generell sind nicht dienlich. Der/die einzige, mit der Sie sich vergleichen sollten, sind Sie selbst. Was haben Sie schon alles geschafft in Ihrem Leben? Schuldgefühle: Ein häufiges Hindernis beim Selbstliebe lernen Viele Menschen haben das Gefühl, dass es egoistisch ist, sich selbst zu lieben und fürsorglich auf sich zu achten. Schuldgefühle sind hier nicht angebracht und gesund! ** Tipp: Wie können Sie das überwinden? *** Erinnern Sie sich daran: Selbstfürsorge ist kein Egoismus, sondern notwendig , um gut für sich zu sorgen UND um anderen zu helfen. *** Üben Sie sich in positiven Affirmationen/ Glaubenssätze , z. B.: „Ich bin es wert, gut für mich selbst zu sorgen.“ *** Sprechen Sie mit Freunden oder psychologischen Berater über Ihre Schuldgefühle, um sie besser zu verstehen. Selbstliebe lernen in kleinen Schritten: Drei einfache Tipps für Ihren Alltag Zeigen Sie sich, wie sehr Sie sich lieben: ** Pausen einlegen: Gönnen Sie sich bewusst Pausen. Spüren Sie in Ihren Körper: Sind Sie erschöpft sind, fallen Ihnen Dinge schwer oder haben Sie das Bedürfnis nach Ruhe? Ein kurzer Spaziergang, eine Tee-oder Kaffee-Pause kann helfen neue Energie zu schöpfen. ** Grenzen setzen: Lernen Sie, „Nein“ zu sagen, wenn eine Bitte oder Aufgabe Ihre eigenen Ressourcen überfordert. Ein "nein" zu jemand anderem, ist ein "ja" zu sich selbst. Sie schützen Ihre Kraftreserven und sind respektvoll zu sich. ** positive Selbstgespräche: Achten Sie auf Ihre inneren Dialoge und ersetzen Sie selbstkritische Gedanken durch unterstützende Sätze, wie: „Ich gebe mein Bestes, und das ist genug.“ Selbstliebe lernen: Ein Prozess, der sich lohnt! Selbstliebe lernen: Ein Prozess, der Ihr Leben verändert Selbstliebe lernen erfordert Zeit, Geduld und Übung . Es ist ein Weg , der sich Schritt für Schritt entwickeln lässt. Ich wünsche mir, dass ich Sie mit diesem Beitrag inspirieren konnte gut für sich zu sorgen und sich selbst mit mehr Akzeptanz und Liebe zu begegnen. Denken Sie daran: Selbstliebe bedeutet nicht, fehlerfrei zu sein , sondern sich mit all seinen Facetten anzunehmen. Als Coach und psychologische Beraterin begleite ich Sie gern auf Ihrem Weg zu mehr Selbstliebe und damit zu mehr Zufriedenheit mit sich, in Ihren Beziehungen und im Business. Vereinbaren Sie einen Termin und wir starten gemeinsam - jeder kleine Schritt zählt. Ich entscheide mich bewusst dafür, mich selbst zu lieben. Louise L. Hay Vielleicht interessiert Sie auch: Wege aus der Einsamkeit Wingwave -Coaching : Berufliche und persönliche Ziele erreichen Resilienz stärken: 4 Tipps für Ihren Alltag Quellen und Literaturangaben Neff, K. (2011). Self-Compassion: The Proven Power of Being Kind to Yourself. HarperCollins. Kristin Neff Website: self-compassion.org . Rogers, C. (1961). On Becoming a Person: A Therapist's View of Psychotherapy. Houghton Mifflin Harcourt. Seligman, M. (2011). Flourish: A Visionary New Understanding of Happiness and Well-being. Free Press. Martin Seligman beleuchtet die Rolle von Selbstakzeptanz für ein erfülltes Leben. Zessin, U., Dickhäuser, O., & Garbade, S. (2015). The Relationship Between Self-Compassion and Well-Being: A Meta-Analysis. Applied Psychology: Health and Well-Being, 7(3), 340–364. Die Studie untersucht die Rolle von Selbstmitgefühl für psychische und körperliche Gesundheit. Inspirationsquelle: Seelenschreiberei.org , Artikel zu inspirierenden Zitaten über Selbstliebe ( Link ). https://raumfuereuch.com/blog/selbstliebe/selbstliebe-zitate/#:~:text=Wer%20sich%20selbst%20nicht%20auf,also%20nicht%20Ichsucht%2C%20sondern%20Gutsein.&text=Wer%20einmal%20sich%20selbst%20gefunden,auf%20der%20Welt%20mehr%20verlieren . www.soham-psychologische-beratung.de
- Mattering: Das Gefühl bedeutsam zu sein
Warum es so wichtig ist, sich bedeutsam zu fühlen Warum es so wichtig ist, sich bedeutsam zu fühlen Mattering – ein Wort, das vielleicht erst mal sperrig klingt. Aber es beschreibt etwas, das wir alle kennen: Das tiefe Bedürfnis, für andere von Bedeutung zu sein. Vielleicht haben Sie das schon mal gespürt. Ein ehrliches „Schön, dass es Sie gibt“ –oder ein Blick, der Ihnen ohne Worte sagt: Du zählst. Du wirst gesehen. Du bist wichtig. Dieses Gefühl berührt uns. Es durchflutet den Körper, wärmt das Herz – und lässt uns aufatmen. Nicht, weil alles perfekt ist. Sondern weil wir spüren: Ich mache einen Unterschied. Ich matter. Genau darum geht es in diesem Artikel: Was Mattering wirklich bedeutet , warum es so entscheidend für unsere seelische und körperliche Gesundheit ist –und wie Sie dieses Gefühl ganz konkret stärken können. Die psychologische Forschung spricht dabei von „Mattering“ – dem Gefühl, für andere sichtbar, bedeutsam und wirksam zu sein. Ein Begriff, der zeigt: Dieses Bedürfnis ist kein Luxus. Es ist menschlich – und messbar. Der Begriff Mattering stammt vom englischen Verb „to matter“ – also: wichtig sein, zählen, bedeutsam sein . Denn genau das wollen wir Menschen nicht nur wissen – wir wollen es spüren . Dass wir nicht einfach nur da sind . Sondern dass wir einen Unterschied machen . Dass das, was wir tun – und wie wir sind – für jemanden zählt . Dieses Gefühl ist mehr als nur schön –es ist ein fundamentales psychologisches Grundbedürfnis . Wenn wir uns als bedeutsam erleben , fühlen wir uns innerlich sicherer, verbundener und wirksamer . Und genau das hat spürbare Auswirkungen auf unsere Gesundheit: 🧠 Psychisch stabiler, emotional stärker: Wer sich wichtig fühlt , hat oft einen höheren Selbstwert, ist belastbarer und erlebt mehr Lebendigkeit im Alltag . Studien zeigen: Menschen mit starkem Mattering leiden seltener unter Ängsten oder Depressionen –und empfinden insgesamt mehr Freude am Leben . 💓 Körperlich entspannter, gesünder: Das Gefühl, zu zählen, senkt den Cortisolspiegel , stärkt das Immunsystem und stabilisiert das Herz-Kreislauf-System . Klingt nach Wellness? Ist Wissenschaft. Denn unser Körper reagiert spürbar, wenn wir uns wichtig und verbunden fühlen. Und genau hier zeigt sich die enge Verbindung zwischen Mattering und Selbstwert : Wer sich als bedeutsam erlebt, spürt nicht nur Wirkung im Außen – sondern entwickelt auch ein stabileres, freundlicheres Selbstbild . Wenn wir das Gefühl haben, für andere eine Rolle zu spielen , darf unser Nervensystem zur Ruhe kommen. Der Körper wechselt vom inneren Alarmzustand in den Entspannungsmodus –ganz wie bei anderen Grundbedürfnissen: Nähe. Sicherheit. Anerkennung. Mattering: Wenn wir spüren, dass wir wichtig sind – für uns und andere Mattering hat zwei Seiten, die eng zusammengehören: Zum einen das Gefühl, geschätzt und wertvoll zu sein – zu wissen, dass man gesehen und gehört wird. Zum anderen die Erfahrung, etwas beizutragen , das für andere von Bedeutung ist. Beides gibt uns das tiefe Empfinden, verbunden zu sein und einen Unterschied zu machen – für uns selbst, für andere und für das Leben, das wir gestalten Mattering: Wie Sie das Gefühl, für andere von Bedeutung zu sein, verstärken Das Gefühl, wichtig zu sein, passiert nicht einfach so – wir können selbst etwas dafür tun . Zum Beispiel, indem wir uns mehr zeigen , echte Verbindungen eingehen und unseren Beitrag im Leben anderer erkennen. Hier sind vier einfache Schritte , wie Sie diesem Gefühl ganz bewusst auf die Sprünge helfen können – und damit aktiv für Ihr Wohlbefinden sorgen und ganz nebenbei Ihren Selbstwert stärken. Mattering stärken: 1. Bestandsaufnahme – Wo werden Sie im Leben wirklich gesehen und geschätzt? Mattering beginnt mit dem Bewusstsein dafür, wo Sie bereits bedeutsam sind. Doch viele meiner Klienten übersehen genau das oder spielen es herunter – als wäre es nichts Besonderes. Dabei sind diese Momente der beste Beweis: Sie machen einen Unterschied. Machen Sie eine kleine Bestandsaufnahme: Wo werden Sie im Alltag gesehen, geschätzt oder gebraucht? Vielleicht sind Sie die Freundin, die immer ein offenes Ohr hat. Der Kollege, der mitdenkt und Dinge möglich macht. Oder die Mutter, deren Nähe für ihr Kind die Welt bedeutet. Schreiben Sie drei Situationen auf, in denen Sie für andere wichtig sind – und wenn Ihnen nichts einfällt, fragen Sie Freunde oder Kollegen. Sie werden überrascht sein, wie viel Bedeutung Sie längst haben. ** Reflexions-Fragen, die Ihnen helfen können: *** Wer sieht Sie wirklich – mit allem, was Sie sind? *** In welchen Situationen spüren Sie, dass Sie etwas bewirken? *** Welche Beziehungen geben Ihnen das Gefühl, wertvoll zu sein? Tipp: Schreiben Sie diese Gedanken auf. Es ist verblüffend, wie viele bedeutungsvolle Momente uns im Alltag entgehen, bis wir sie bewusst festhalten. Mattering verstärken: 2. Mit echter Präsenz Bedeutung schaffen Mattering entsteht im Miteinander – dann, wenn wir wirklich da sind. Wenn wir jemandem unsere volle Aufmerksamkeit schenken, ohne schon ans nächste To-do zu denken. Wenn wir mit echtem Interesse nachfragen oder jemandem das Gefühl geben, genau so richtig zu sein, wie er ist. Diese Momente berühren. Sie lassen den anderen spüren: Ich bin gesehen. Ich bin wertvoll. Und genau das gibt auch uns selbst Bedeutung. ** Praktische Tipps: *** Hören Sie wirklich zu , ohne im Kopf schon die nächste Antwort zu formulieren. *** Stellen Sie Fragen , die von echtem Interesse zeugen: „Was bedeutet das für dich?“ statt „Alles gut bei dir?“. ABER ACHTUNG: Der andere spürt, wenn Sie kein wirkliches Interesse haben. *** Zeigen Sie mit Blickkontakt, Körpersprache und kleinen Gesten: „Du bist mir wichtig.“ Tipp: Versuchen Sie beim nächsten Gespräch, Ihr Handy außer Reichweite zu legen und einfach ganz da zu sein. Sie werden staunen, wie sich die Atmosphäre verändert. Mattering verstärken: 3. Anerkennung - Wer gibt gewinnt Wir alle sehnen uns nach Anerkennung – nach diesem warmen Gefühl, gesehen und geschätzt zu werden. Und das Beste daran? Wir können es jederzeit verschenken. Ein ehrlich gemeintes „Danke, dass du immer für mich da bist“ oder ein spontanes „Wow, das hast du echt toll gemacht“ kann mehr bewirken, als wir denken. Es lässt den anderen aufblühen – und gleichzeitig spüren wir: Ich kann etwas bewirken. Ich bin wichtig. ** So können Sie Anerkennung bewusst fördern: *** Bedanken Sie sich bewusst – auch für vermeintlich Selbstverständliches. *** Sagen Sie Ihren Lieblingsmenschen, was er Ihnen bedeutet. *** Feiern Sie Erfolge – damit meine ich auch den noch so kleinen Schritt und nicht nur die große Erfolge. Tipp: Machen Sie es sich zur Gewohnheit, jeden Tag mindestens einer Person aufrichtig Anerkennung zu schenken. Ein simples ‚Danke, dass du immer an mich glaubst‘ oder ‚Ich schätze es, wie du dich für andere einsetzt‘ kann Wunder wirken. Es kostet Sie nichts – und gibt dem anderen unglaublich viel. Und ganz nebenbei fühlen auch Sie sich verbundener und bedeutungsvoller. Mattering verstärken: 4. Sich engagieren - Werden Sie Teil von etwas Größerem Mattering bedeutet auch, den Blick vom eigenen Alltag zu heben und sich für etwas einzusetzen , das über uns selbst hinausgeht. Das kann der Besuch bei der älteren Nachbarin sein, die sich über ein bisschen Gesellschaft freut. Oder die Stunde im Tierheim, in der ein Hund dank Ihnen wieder Vertrauen fasst. Solche Momente zeigen uns: Ich bin nicht nur da – ich bewirke etwas. Ich leiste einen Beitrag, der zählt. ** Möglichkeiten, aktiv zu werden: *** Unterstützen Sie eine Initiative in Ihrer Nachbarschaft. *** Engagieren Sie sich ehrenamtlich für ein Herzensprojekt. *** Schaffen Sie Räume, in denen sich andere gesehen fühlen. Tipp: Tipp: Für mich sind es oft die kleinen Gesten, die den größten Unterschied machen. Es fühlt sich an wie ein unsichtbares Glas, das sich mit jedem freundlichen Moment ein bisschen mehr füllt. Ein Lächeln für die Kassiererin im Supermarkt, ein kurzes Gespräch mit dem Nachbarn oder der Moment, wenn ich jemandem im Verkehr den Vortritt lasse und ein dankbares Nicken zurückbekomme. Solche Kleinigkeiten zeigen mir: Wir gehören zusammen. Wir sind Teil von etwas Größerem – und für mich fühlt sich das richtig gut an. Lust es auszuprobieren? Die Essenz von Mattering Mattering ist ein menschliches Grundbedürfnis – genauso wichtig wie Nahrung, Sicherheit oder Ruhe . Wenn wir spüren, dass wir für andere von Bedeutung sind, stärkt das nicht nur unseren Selbstwert , sondern auch unsere körperliche und emotionale Widerstandskraft. Ein Leben mit Mattering ist ein Leben mit innerer Ruhe, Stabilität und dem tiefen Gefühl: „Ich bin genau richtig, so wie ich bin – und das, was ich tue, macht einen Unterschied.“ Und genau hier beginnt der Weg zu mehr Klarheit, Selbstwert und emotionaler Stärke. Lassen Sie uns gemeinsam losgehen! Vielleicht spüren Sie gerade: Da fehlt was. Dieses Gefühl, gesehen zu werden. Wirkung zu haben. Verbunden zu sein. Und Sie fragen sich, wie Sie es zurückholen können – dieses innere Wissen, dass Sie zählen. Ich begleite Menschen dabei, sich wieder als bedeutsam zu erleben. Nicht durch Selbstoptimierung , sondern durch echte Verbindung – zu sich selbst und zu anderen. Wenn Sie mögen, sprechen wir ganz unverbindlich miteinander. Ich freue mich, Sie kennenzulernen. Vielleicht interessiert Sie auch: Imposter: Sie sind kein Hochstapler! Arten von Stress: Verstehen, was uns antreibt – und was uns belastet Selbstliebe: 10 Tipps für mehr Liebe zu sich selbst Quellen & Inspirationen: Psychologie heute: Heft 01.2025; Julius Beltz GmbH & Co. KG, Weinheim www.soham-psychologische-beratung.de
- Imposter: Sie sind kein Hochstapler!
Selbstzweifel im Rampenlicht: Das Imposter-Phänomen verstehen Imposter-Gefühle. Dieses nagende Gefühl, nicht gut genug zu sein. Als hätte man sich in einen Raum geschlichen, in den man gar nicht gehört. Kommt Ihnen das bekannt vor? Fühlen Sie sich manchmal wie ein Betrüger? Haben Sie Angst, entlarvt zu werden – weil Sie glauben, nicht so kompetent zu sein, wie andere es von Ihnen denken? Denken Sie, dass Ihre Erfolge nur Zufall oder Glück sind? Hinter all dem steckt oft ein geschwächtes Selbstwertgefühl . Der innere Glaube, nicht zu genügen – trotz nachweislicher Erfolge. Ein Gefühl, das nicht selten aus alten Erfahrungen stammt und sich heute noch in Frage stellt, was längst verdient ist. Selbstzweifel kennt jeder. Wenn diese Gedanken jedoch dauerhaft in Ihrem Kopf kreisen, lohnt es sich, genauer hinzusehen. Darum wird es im weiteren Verlauf gehen: Was ist das Imposter-Phänomen? Imposter: Sie sind nicht allein! Warum entsteht das Imposter-Phänomen? Wen betrifft das Imposter Phänomen also nun konkret? Welche Auswirkungen hat das Imposter Syndrom auf Psyche und Gesundheit? Impostor Cycel – der Imposter Kreislauf (nach Clance und Imes) Die Imposter-Typen (nach V. Young) Fazit: Imposter-Gefühle überwinden! Haben Sie das Gefühl Sie sind ein Hochstapler? Was ist das Imposter Phänomen? Das Imposter-Syndrom ist keine medizinische Diagnose im Sinne der ICD-11. Doch nur weil es nicht im Lehrbuch steht, heißt das nicht, dass es harmlos ist – im Gegenteil ! Es kann Zufriedenheit , Karriere und persönliche Entwicklung blockieren und zu erhöhtem Stress , Burnout oder sogar Depressionen führen. Imposter: Sie sind nicht allein! Bereits 1984 fanden Dr. Pauline Clance und Dr. Susanne Imes heraus, dass 70 % der erfolgreichen Menschen das Gefühl haben , weniger zu können als andere. Sie leben mit der Angst , " aufzufliegen " – als hätte man Ihnen aus Versehen den Schlüssel zum Erfolg gegeben und würde ihn jeden Moment zurückfordern! Doch die Wahrheit ist: Sie sind nicht falsch, gebrochen oder unfähig! Sie leiden unter Denkmustern aus der Vergangenheit – aber genau die können hinterfragt und verändert werden. Warum entsteht das Imposter-Phänomen? Menschen mit Imposter-Gefühlen... haben große Selbstzweifel trotz nachweislicher Kompetenz. glauben, ihre Erfolge seien nicht verdient. übersehen eigene Stärken und schreiben Erfolge Glück oder Zufall zu. fürchten, andere zu täuschen und entlarvt zu werden. Kurz gesagt: Sie unterschätzen sich selbst! Das Imposter Phänomen ist also die Unfähigkeit seinen Erfolg zu verinnerlichen und zu akzeptieren. Der Grund für den Erfolg wird durch Glück, anstatt durch Fähigkeit erklärt. Damit einhergehend die Angst, das andere sie als Betrüger entlarven . Diese Unfähigkeit führt oft zu Stress (mental und körperlich!) und weniger hilfreichen/ungeschickten Verhalten. Das Phänomen betrifft überwiegend Frauen, aber nicht nur. Zudem kann es auch Menschen betreffen, die nicht besonders erfolgreich erscheinen. Die fundamentalste Wurzel ist die Angst vor Versagen! Hierzu einige Reflexionsfragen: Was haben Sie als Kind oder Teenager über Versagen gelernt? Was bedeutet es einen Fehler zu machen? Was haben Sie als Kind oder Teenager über Kritik gelernt? Welche frühen Erinnerungen oder Erlebnisse prägte diese Sichtweise? Basierend auf diesen Erlebnissen, was haben Sie über sich selbst verinnerlicht? Kernüberzeugungen über uns entstehen (oft) in der Kindheit und von da an, prägen sie unsere Wahrnehmung. In der Psychologie nennt man das Confirmation Bias . Die Kernüberzeugungen beeinflussen oder verzerren also unsere Wahrnehmung. Wen betrifft das Imposter Phänomen also nun konkret? Menschen, die von Menschen erzogen wurden Personen im Umfeld von Organisationen, Kulturen, die Selbstzweifel befeuern Allein arbeitende, alleinstehende Menschen Fremde, in fremden Umgebungen Soziale Gruppen (Frauen, People of Color, etc) Traditionsbrecher (z.B. der erste Studierende in einer Nicht-Akademiker-Familie) Personen in Phasen des Übergangs Menschen, die regelmäßig bewertet oder getestet wurden – ob in Schule, Studium oder Beruf. Welche Auswirkungen hat das Imposter Syndrom auf Psyche und Gesundheit? Im Folgenden sind die Auswirkungen des Imposter Phänomens zusammengefasst: Negatives Selbstbild und geringer Selbstwert Zunahme negativer Gedanken und Gefühle Dauerhaft reduziertes Wohlbefinden Dauerhaft erhöhtes Stresslevel Schlechte psychische und physische Verfassung Durch all diese Faktoren ein gesteigertes Risiko für Angststörungen , Depression und Burnout . Zudem führt das Imposter Phänomen im beruflichen Kontext dazu, dass wir unser Potential nicht ausschöpfen . Dies zeigt sich zum Beispiel in geringer Arbeitszufriedenheit, weniger Karriereplanung, geringerem Karrierestreben und Spannungen mit Vorgesetzten und Kollegen. Impostor Cycel – der Imposter Kreislauf (nach Clance und Imes) -> Fordernde Situation (außerhalb der Komfortzone) -> Selbstzweifel, Angst vor Versagen, Sorge Aufgabe nicht gerecht zu werden -> Übermäßige Vorbereitung ODER Prokrastination -> kurzes Gefühl der Erleichterung -> Abwertung des Lobs, Negierung des Erfolgs -> Hochstapler-Gefühle, gesteigerte Selbstzweifel, noch mehr Angst Die Imposter Typen nach V. Young Perfektionist Der Perfektionist muss alles perfekt und mindestens 100% richtig machen Sie können nicht alles allein und perfekt und immer richtig machen. Wir sind alle Menschen. Wir können nicht alles immer perfekt und fehlerfrei erledigen. Fehler sind menschlich und ohne Fehler würden wir viel weniger lernen. Oder konnten Sie als Kind gleich mit dem ersten Schritt perfekt gehen? Natürliches Genie Das natürliche Genie glaubt, dass Intelligenz und Kompetenz ganz natürlich in ihm sind Jeder von uns hat Stärken und Schwächen. Talente sind uns angeboren und können durch Übung gefestigt werden. Manches fällt uns einfach leicht. Aber eben nicht alles. Experte Der Expert glaubt, er müsse alles können Ein Experte hat ein Spezialgebiet, kein Mensch kann und muss alles können. Individualist Der Individualist glaubt, er muss alles allein können Wir Menschen sind soziale Wesen. Wir haben nur überlebt, weil wir uns gegenseitig geholfen, uns geschützt und unterstützt haben. Super-Person Die Super-Person jongliert viele Bälle Sie hetzen und jagen allen Terminen und Verpflichtungen hinterher. Ihr Terminkalender ist voll und es gibt Entspannung nur mit Termin. Nehmen Sie den Fuß vom Gas und überlegen Sie, ob Sie wirklich all die vielen Dinge handeln können müssen, oder ob es nicht einfach zu viele Aufgaben sind. Es ist nichts falsch daran, immer sein Bestes zu geben. ABER: das dauerhafte Erwarten alles zu können und zu wissen ist unrealistisch und macht krank! Fazit: Imposter-Gefühle überwinden! Der Weg aus dem Imposter-Phänomen ist ein Marathon, kein Sprint. Doch es lohnt sich! Ich begleite Sie dabei, Ihre Stärken realistisch zu erkennen und Ihr Selbstwertgefühl zu stärken . Vielleicht interessiert Sie auch: Selbstwert stärken für mehr Lebensfreude Gesunder Selbstwert: "Das Gesicht des Selbstwert" Stress Test: Wie gestresst sind Sie? Quellen & Inspirationen: Overcoming Imposter Syndrome, Kelly Vincent, The Great Courses, Erscheinungsdatum: 28.09.2023; Herausgeber: Audible Originals www.soham-psychologische-beratung.de
- Glaubenssätze erkennen und verändern
Wie unbewusste Überzeugungen Ihr Leben steuern - und wie Sie sie loslassen 1. Glaubenssätze: Die leisen Stimmen, die laut in uns wirken. Zeit, ihnen zuzuhören. Glaubenssätze sind wie alte Freunde, die uns seit der Kindheit begleiten – nur nicht immer gut für uns. Es sind Sätze, die wir irgendwann mal gehört, geglaubt und verinnerlicht haben. Nicht, weil sie wahr sind – sondern, weil sie sich vertraut anfühlen. „Ich muss immer stark sein.“ So ein Satz schützt. Hält uns aufrecht. Aber er macht auch einsam . Denn wer immer stark sein muss , hat oft keinen Raum für Schwäche . Für Tränen. Für das einfache, ehrliche: „Ich kann gerade nicht.“ Und genau da wird's jetzt richtig menschlich . Denn jeder von uns trägt solche Überzeugungen in sich. Manche helfen. Manche engen ein. Manche zwingen uns in die Knie. Und viele davon laufen unbemerkt im Hintergrund – wie eine alte Playlist, die uns sagt, wie wir zu sein haben. Meine Frage an Sie: Welche alten Sätze laufen eigentlich in Ihrem Kopf? Und dürfen die auch mal hinterfragt werden? Helfen die Ihnen, oder blockieren sie Sie? Glaubenssätze: Sie prägen uns und steuern unser Leben 2. Wie und wann entstehen Glaubenssätze? Glaubenssätze entstehen nicht über Nacht. Sie wachsen leise , ganz unbemerkt in uns heran – genährt von Erfahrungen, Wiederholungen und den Botschaften, die wir als Kinder von wichtigen Menschen um uns herum aufschnappen. Eltern, Lehrerinnen, Großeltern, die Gesellschaft als Ganzes: Sie alle prägen unser inneres Bild davon, was richtig, falsch, gut oder gefährlich ist. Als Kinder sind wir wachsam. Unser Leben hängt (evolutionär) von unserer Umwelt, unserem Umfeld ab. Daher beobachten genau, was funktioniert – und was nicht. Wenn Nähe nur dann kommt, wenn wir „brav“ sind, lernen wir: „Ich muss gefallen, um geliebt zu werden.“ Wenn Wut bestraft oder ignoriert wird, speichern wir: „Gefühle zeigen ist gefährlich.“ Wenn Leistung ständig gelobt wird, entsteht: „Ich bin nur wertvoll, wenn ich etwas leiste.“ Solche Erfahrungen prägen sich tief ein. Und weil wir als Kinder nicht filtern können, ob etwas wahr oder gesund ist, ziehen wir unsere eigenen Schlüsse – kindlich logisch, emotional stark, oft sehr absolut. Damit sind diese inneren Überzeugungen für uns wie Schutzmechanismen. Sie halfen uns, uns anzupassen, durchzukommen, dazuzugehören. Doch was uns damals half, kann uns heute echt im Weg stehen. 3. Was für Glaubenssätze gibt es – und wo lauern sie überall? Selbstbezogene Glaubenssätze „Ich bin nicht gut genug.“ „Ich darf keine Fehler machen.“ „Ich muss erst etwas leisten, bevor ich mir etwas gönnen darf.“ Diese inneren Sätze kreisen um unseren Selbstwert – und können uns auf Dauer ziemlich klein halten. Beziehungsbezogene Glaubenssätze „Ich darf niemandem zu nahe kommen – am Ende werde ich eh verletzt.“ „Wenn ich ehrlich bin, werde ich verlassen.“ „Ich muss immer für alle da sein.“ Solche Überzeugungen bestimmen, wie wir Nähe erleben , wie viel wir geben – und wie schwer es uns manchmal fällt, auch zu empfangen. Weltbezogene Glaubenssätze „Das Leben ist ein Kampf.“ „Man bekommt nichts geschenkt.“ „Menschen denken nur an sich selbst.“ Diese Sätze färben unser Bild von der Welt – und oft auch unsere Haltung gegenüber Herausforderungen, Chancen und Beziehungen. Aber: Nicht alle Glaubenssätze sind blockierend . Es gibt auch die andere Seite. Kraftvolle, unterstützende Überzeugungen, die tragen statt ziehen. Die stärken statt begrenzen. „Ich darf Fehler machen und daraus lernen." „Ich bin liebenswert, so wie ich bin.“ „Ich darf mir ein Leben gestalten, das zu mir passt.“ Solche Sätze sind manchmal weniger laut – aber nicht weniger wirksam. Und: Sie lassen sich bewusst stärken. Genau da beginnt echte innere Führung . 4. Wie Glaubenssätze unbewusst unser Leben steuern Manche Entscheidungen treffen wir nicht wirklich bewusst – sie passieren einfach. Wir sagen reflexartig Ja, obwohl wir eigentlich Nein meinen. Wir übernehmen Verantwortung, obwohl wir längst am Limit sind. Wir trösten andere, obwohl wir selbst gerade jemanden bräuchten. Solche Muster sehen von außen oft wie Persönlichkeit aus – als wären wir eben so. Aber dahinter steckt häufig ein alter Glaubenssatz, der sich still und hartnäckig in unser Leben eingewoben hat. Wir bitten nie um Hilfe – auch dann nicht, wenn wir innerlich längst zusammenklappen. Tief verankert ist vielleicht: „Ich darf niemandem zur Last fallen.“ Wir übernehmen mehr, als uns guttut – wieder und wieder. Weil irgendwo in uns wirkt: „Ich bin nur wertvoll, wenn ich gebraucht werde.“ Oder wir bleiben in Beziehungen, die wehtun. Aus Angst, dass da draußen niemand wartet. Mit dem Gedanken: „Ich bin nicht liebenswert, wie ich bin.“ Solche Sätze sind selten laut. Sie laufen still im Hintergrund – wie ein inneres Betriebssystem , das steuert, die Richtung vorgibt, lange bevor wir bewusst hinschauen. Und genau deshalb spüren wir ihre Wirkung oft erst spät. Sie erscheinen uns wie Realität . Wie etwas, das eben stimmt. Aber das tun sie nicht. Es sind nicht Sie – es sind alte Überzeugungen. Und die dürfen Sie hinterfragen . 5. Exkurs: Was Glaubenssätze mit dem inneren Kind zu tun haben Wer versucht, alte Glaubenssätze nur mit dem Verstand aufzulösen, stößt oft an Grenzen . Denn viele dieser Überzeugungen sind nicht bloß Gedanken – sie sind mit alten Gefühlen verknüpft. Und genau hier kommt das innere Kind ins Spiel. Hinter vielen Glaubenssätzen steckt keine bewusste Entscheidung – sondern ein emotionaler Abdruck. Oft sind es frühe Erfahrungen, die sich in Sätze verwandelt haben. Sätze, die damals vielleicht Sinn ergaben, weil sie uns halfen, uns sicher oder geliebt zu fühlen. Und die heute noch wirken, obwohl wir längst erwachsen sind. Ein Kind, das gelernt hat, dass Wut abgelehnt wird, entwickelt vielleicht den Satz: „Ich darf keine negativen Gefühle zeigen.“ Ein Kind, das nur für gute Leistungen Anerkennung bekam, zieht irgendwann den Schluss: „Ich muss leisten, um gesehen zu werden.“ Solche Sätze entstehen nicht im Kopf – sondern aus dem Bedürfnis, sich in einer Welt zurechtzufinden , die größer und unberechenbarer war als man selbst. Und das innere Kind in uns trägt diese emotionalen Erinnerungen bis heute. Es versucht oft noch immer, Anerkennung zu bekommen – nicht mit Tränen, sondern mit Durchhalten , Anpassung oder Perfektionismus. Der Weg zu mehr innerer Klarheit beginnt oft genau hier: Indem wir lernen, dieses verletzte innere Kind wahrzunehmen. Nicht zu analysieren oder zu optimieren – sondern erst einmal schlicht: zu sehen . Denn je weniger wir es überdecken – mit Leistung, mit Kontrolle, mit Härte –, desto eher kann sich etwas in uns entspannen. Und verändern. Das innere Kind – das ist nicht irgendein fernes Konzept. Es ist genau das in uns, was sich erinnert: an alte Gefühle, alte Schlüsse, alte Schutzstrategien. Und das heute gesehen werden will. 6. Mini-Exkurs: Glaubenssätze vs. innere Antreiber Glaubenssätze und innere Antreiber hängen eng zusammen – aber sie wirken an unterschiedlichen Stellen in uns. Glaubenssätze sind die tiefen Überzeugungen, die wir früh verinnerlicht haben. Oft still, unbewusst, aber mit großer Wirkung. Zum Beispiel: „Ich bin nur dann etwas wert, wenn ich funktioniere.“ „Wenn ich einen Fehler mache, werde ich abgelehnt.“ Innere Antreiber sind das, was wir daraus machen – meist automatisch und mit viel innerem Druck. „Streng dich an!“ , „Mach es allen recht!“ , „Sei perfekt!“ Man könnte sagen: Der Glaubenssatz ist der alte Schmerz – und der Antreiber ist die Strategie, ihn nicht mehr fühlen zu müssen . Wer diesen Zusammenhang erkennt, versteht oft viel besser, warum er sich ständig antreibt, anpasst oder überfordert – und vor allem: dass es kein persönliches Scheitern ist. Sondern ein altes inneres Muster, das sich irgendwann sinnvoll angefühlt hat. 👉 Wenn Sie das Thema Antreiber näher anschauen möchten: Innere Antreiber: Wie Stressverstärker Ihr Leben bestimmen 7. Typische Glaubenssätze: Wiedererkennen erlaubt Glaubenssätze sind individuell – und doch gibt es Muster, die viele Menschen teilen. Manche Sätze wirken auf den ersten Blick harmlos . Aber wenn man genauer hinschaut , entfalten sie ihre ganze Kraft. Und die ist leider oft eher bremsend als befreiend. Hier ein Überblick über häufige Glaubenssätze – und was sie im Alltag mit uns machen können: Thema Typische Glaubenssätze Typische Wirkung Selbst – Ich genüge nicht. – Mit mir stimmt etwas nicht. – Ich muss alles allein schaffen. – Ich darf keine Schwäche zeigen. Selbstzweifel, Perfektionismus, innerer Druck Beziehung – Ich bin für die Gefühle anderer verantwortlich. – Wenn ich nicht funktioniere, werde ich nicht geliebt. – Ich muss es allen recht machen. – Nähe bedeutet Schmerz. Überanpassung, Schuldgefühle, Verlust der eigenen Bedürfnisse Welt – Die Welt ist gegen mich. – Man kann niemandem trauen. – Im Leben bekommt man nichts geschenkt. – Es ist gefährlich, sich zu zeigen. Misstrauen, Rückzug, Gefühl von Ohnmacht oder Daueranspannung Wer tief im Glauben lebt, nicht zu genügen , erlebt oft mehr als bloß inneren Druck . Es ist dieser stille, aber unnachgiebige Treiber, der selten Pause macht. Eine innere Stimme, die flüstert: „Mach mehr. Sei besser. Reiß dich zusammen.“ Und selbst wenn im Außen alles scheinbar funktioniert – innen bleibt dieses nagende Gefühl, nie ganz anzukommen . Als würde da immer noch etwas fehlen. Als wäre man immer noch nicht ganz richtig . 8. Selbstanalyse: Wie Sie Ihren eigenen Glaubenssätzen auf die Spur kommen Der erste Schritt zur Veränderung ist immer: Erkennen, was da ist. Das klingt einfach – ist es aber oft nicht. Denn Glaubenssätze wirken leise . Sie kleiden sich in scheinbare Logik , in Routinen oder Sätze , die wir uns schon ein Leben lang erzählen . Und genau deshalb bleiben sie oft so lange unbemerkt. Wenn Sie sich auf die Suche nach Ihren eigenen Überzeugungen machen möchten, können folgende Fragen erste Wegweise r sein: Wo erlebe ich immer wieder ähnliche Konflikte – innerlich oder im Miteinander? Welche Sätze tauchen auf, wenn ich gestresst bin, mich zurückziehe oder mich selbst infrage stelle? Was habe ich über mich, andere oder das Leben gelernt – und fühlt sich das heute noch stimmig an? Oft braucht es nicht viel – manchmal reicht ein stiller Moment, in dem wir uns selbst ehrlich zuhören. Tief in uns wissen wir oft längst, was da wirkt. Wir haben nur nie gelernt, diesen inneren Stimmen wirklich Gehör zu schenken. Download: Wenn Sie möchten, begleitet Sie dabei eine kleine Übung aus der psychologischen Praxis – als Einladung, Ihren inneren Überzeugungen auf sanfte Weise näherzukommen. 9. Warum Sie Ihre Glaubenssätze nicht allein entwirren müssen Es gibt Themen, da kommen wir mit Reflexion und Eigenarbeit gut voran. Und dann gibt es diese anderen Stellen – leiser, tiefer, verstrickter. Da, wo wir immer wieder im Kreis denken . Da, wo wir spüren, dass etwas in uns zieht oder blockiert – aber nicht genau benennen können, was. Gerade bei alten Glaubenssätzen ist es oft schwer, allein klar zu sehen . Nicht, weil wir uns nicht genug anstrengen würden – sondern weil wir mittendrin sind . Weil die Sätze, die wir erkennen wollen, manchmal gleichzeitig auch die sind, die uns gerade noch halten. Professionelle Begleitung kann hier Raum schaffen: Für neue Perspektiven. Für ehrliche Begegnung mit sich selbst. Für eine Klarheit, die nicht analysiert, sondern verbindet. Nicht, weil jemand anders die Antworten hat. Sondern weil jemand mitgeht – achtsam, zugewandt , auf Augenhöhe. Und manchmal ist genau das der Moment, in dem sich etwas in uns zu lösen beginnt. Wenn Sie sich in diesem Prozess begleiten lassen möchten: Ich bin da. 10. Ihre Glaubenssatzarbeit beginnt jetzt Vielleicht hat beim Lesen schon etwas in Ihnen mit genickt. Vielleicht tauchte ein Satz auf, den Sie nur zu gut kennen. Oder eine Ahnung: Da ist etwas in mir, das ich besser verstehen möchte. Glaubenssatzarbeit ist kein schneller Trick – sondern ein Weg zu mehr innerer Klarheit, zu echter Selbstverbindung und bewusster Selbstführung . Und manchmal beginnt dieser Weg genau hier: mit einem ehrlichen Gespräch darüber, wo Sie gerade stehen. Im kostenfreien Vorgespräch schauen wir gemeinsam: Was bewegt Sie aktuell? Welche Muster oder inneren Überzeugungen möchten Sie hinterfragen? Und was brauchen Sie, um erste Schritte in Richtung Veränderung zu gehen? Wenn Sie spüren, dass es Zeit ist, sich selbst wirklich zuzuhören: Ich begleite Sie gern dabei. Vielleicht interessiert Sie auch: Mattering: Das Gefühl bedeutsam zu sein Denkfehler 2.0: Warum unser Gehirn uns austrickst Selbstliebe Tipps für Männer: Mehr Selbstakzeptanz und innere Stärke finden Quellen & Inspirationen: Psychologie heute: Heft 04.2025; Julius Beltz GmbH & Co. KG, Weinheim www.soham-psychologische-beratung.de
- Wege aus der Depression: Erste Schritte zurück ins Leben
So finden Sie Ihren eigenen Weg aus der Depression Wege aus der Depression beginnen oft leise. Vielleicht mit dem Gefühl, dass alles zu viel ist . Dass der eigene Antrieb versiegt. Dass Freude nur noch eine Erinnerung ist. Wenn Sie sich gerade in so einer Phase befinden, dann sind Sie nicht allein. Und vor allem: Es gibt Wege aus der Depression – und Schritte, die Sie gehen können . In Ihrem Tempo. Ohne Druck. In diesem Beitrag erhalten Sie konkrete Hinweise, wie Sie Wege aus der Depression erkennen, gestalten und fest in Ihrem Alltag verankern können. Ziel ist es, dass Sie wieder aktiv und mit mehr Lebensfreude am Leben teilhaben können. Darum wird es in diesem Beitrag gehen: Wege aus der Depression: Annahme, Selbstmitgefühl, Geduld und offene Kommunikation Wege aus der Depression durch bewusstes Denken: Eigene Denkmuster verstehen Wege aus der Depression über Selbstfürsorge und Stressabbau Wege aus der Depression mit Struktur, Ernährung, Schlaf und Bewegung Wege aus der Depression: Positive Erlebnisse gezielt stärken Wege aus der Depression mit professioneller Unterstützung Wege aus der Depression: Annahme, Selbstmitgefühl, Geduld und offene Kommunikation Im ersten Schritt ist es wirklich wichtig die aktuelle Situation anzunehmen . Annehmen heißt die Situation, wie sie jetzt ist zu akzeptieren. Annehmen ist nicht gleichbedeutend mit Resignation . Ganz im Gegenteil. Wenn Sie sich mitfühlend begegnen, spenden Sie sich selbst den Trost, der Ihnen die Kraft gibt Veränderung zu bewirken. Sagen Sie sich selbst: "So ist es jetzt. So muss es nicht bleiben. Ich bemühe mich um Unterstützung und finde einen Weg aus diesem Tag." Die Erfahrung hat gezeigt, dass Geduld und Selbstmitgefühl gute Wegbegleiter sind, eine Depression zu überwinden. Natürlich ist das nicht der einzige Schlüssel, aber eine hilfreiche Grundeinstellung die notwendige Veränderung anzugehen. Sprechen Sie offen mit Ihren Freunden und Ihrer Familie über Ihre Gefühle. Sie müssen diesen Weg nicht alleine gehen. Oft kann ein Gespräch bereits Entlastung bringen und Ihren Angehörigen helfen, Sie besser zu unterstützen. Da es für Außenstehende oft schwierig ist, die Situation vollständig zu erfassen, ist eine offene Kommunikation über Ihre Gefühle und Bedürfnisse wichtig, um ihnen Einblicke in Ihre Situation zu geben. Auch der Austausch mit Menschen , die ähnliche Erfahrungen gemacht haben, kann hilfreich sein. Selbsthilfegruppen bieten eine unterstützende Gemeinschaft, in der Sie von den Erfahrungen anderer profitieren und eigene Bewältigungsstrategien entwickeln können. Teilen Sie Ihre Gedanken und hören Sie den Geschichten anderer zu – so können sich alle gegenseitig unterstützen und ermutigen. Wege aus der Depression durch bewusstes Denken: Eigene Denkmuster verstehen Wege aus der Depression führen oft über ein neues Verständnis der eigenen Gedanken . Lernen Sie sich selbst besser kennen . Wie sprechen Sie innerlich mit sich? Welche automatischen Gedanken tauchen auf? Wie ist Ihre Sicht auf sich selbst, Ihre Umwelt und Ihre Zukunft? Ein hilfreiches Werkzeug dabei ist der innere Beobachter: eine Instanz in uns, die wahrnimmt, was wir denken, erwarten oder wie wir automatisch bewerten – ohne zu urteilen. Wenn Sie Ihre Denkmuster erkennen, können Sie beginnen, diese zu hinterfragen. Ein Beispiel: Ihr Verstand sagt Ihnen häufig, dass Sie nichts schaffen. Wenn Sie das bemerken, fragen Sie sich: Ist das wirklich wahr? Was habe ich in meinem Leben bereits bewältigt? Vom Laufenlernen bis zu beruflichen oder persönlichen Erfolgen – vieles spricht gegen den inneren Kritiker. Übung: Den inneren Beobachter trainieren Setzen oder legen Sie sich bequem hin Fragen Sie sich: Was denke ich gerade? Wie fühle ich mich? Beobachten Sie Ihre Gedanken, ohne sie zu bewerten Bleiben Sie ruhig, wertfrei und geduldig Beenden Sie die Übung nach etwa fünf Minuten bewusst Wege aus der Depression über Selbstfürsorge und Stressabbau Stellen Sie sich vor, Ihr bester Freund ist krank. Sie würden helfen, ohne zu zögern. Wie gehen Sie mit sich selbst um , wenn Sie sich erschöpft oder überfordert fühlen? Wege aus der Depression beginnen oft genau hier – bei der bewussten Entscheidung, gut für sich zu sorgen. Sich selbst gut zu behandeln ist kein Luxus, sondern eine Notwendigkeit. Selbstfürsorge aktiviert unser Oxytocin-System – das Hormon für Verbindung und Trost – und schenkt uns das Gefühl , nicht ausgeliefert zu sein. Wege aus der Depression bauen auf diesem Gefühl von Selbstwirksamkeit und innerer Zuwendung auf. Achten Sie auf Ihr Stresslevel und schaffen Sie bewusst Pausen . Das Leben braucht sowohl Anspannung als auch Entspannung. Wenn ein Bereich fehlt, gerät unser inneres Gleichgewicht aus der Balance . In der Phase einer Depression kann Selbstfürsorge auch bedeuten , aktiv zu werden: sich kleine Inseln zu schaffen, die guttun – sei es Ruhe oder Bewegung. Wege aus der Depression mit Struktur, Ernährung, Schlaf und Bewegung Wege aus der Depression beginnen oft mit kleinen, aber wirksamen Veränderungen im Alltag. Struktur gibt Halt. Besonders in Phasen von Antriebslosigkeit ist ein klarer Tagesrahmen hilfreich, um Selbstwirksamkeit zu erleben. Wer einen festen Ablauf hat, spürt sich selbst wieder – ein wichtiger Baustein auf dem Weg aus der Depression. Übung: Planung positiver Aktivitäten Planen Sie an zwei Tagen Ihrer Wahl je zwei kleine, positive Aktivitäten Notieren Sie sie vorab – und führen Sie sie bewusst durch Beobachten Sie danach Ihre Stimmung Datum Uhrzeit Geplante Aktivität Tatsächlich durchgeführt Stimmung 13.09.2024 13:00 Uhr Spaziergang im Wald Durchgeführt etwas besser Auch gesunde Ernährung spielt eine Rolle auf dem Weg aus der Depression. Achten Sie auf regelmäßige Mahlzeiten mit ausgewogenen Lebensmitteln. Wenn der Appetit fehlt, helfen kleine Portionen mit vertrauten, nährstoffreichen Speisen. Unser Körper braucht En ergie – nicht nur für den Tag, sondern auch für den seelischen Wiederaufbau . Wege aus der Depression werden ebenfalls durch erholsamen Schlaf unterstützt. Gehen Sie zu regelmäßigen Zeiten ins Bett, vermeiden Sie Grübelschleifen im Liegen und achten Sie auf Ihre Schlafhygiene . Schon kleine Veränderungen, wie ein festes Einschlafritual , können spürbare Effekte haben. Bewegung ist ein weiterer Schlüssel. Unternehmen Sie regelmäßige Spaziergänge – möglichst draußen in der Natur. Studien zeigen, dass natürliche Reize wie Licht, Grün und frische Luft die Stimmung positiv beeinflussen. Wenn möglich, nehmen Sie jemanden mit. Gemeinsame Bewegung kann verbinden und den Weg aus der Depression leichter machen. Bewegen Sie sich und spüren Sie Ihren Körper. Körperliche Aktivität unterbricht negative Gedankenkreise, baut Stress ab und stärkt das Gefühl von Lebendigkeit. Auch moderate Bewegung (z. B. Yoga ) ist hilfreich – es muss kein Sportprogramm sein. Wichtig ist, dass Sie sich überhaupt in Bewegung bringen. Jeder Schritt ist ein Schritt in Richtung Stabilität – und damit ein Schritt auf Ihrem Weg aus der Depression. Wege aus der Depression: Positive Erlebnisse gezielt stärken Die amerikanische Professorin Prof. Dr. Barbara L. Fredrickson (geb. 1964), Professorin für Psychologie an der University of North Carolina in Chapel Hill, U.S. Präsidentin der Internationalen Assoziation für Positive Psychologie (IPPA), hat die "Broaden-and-Build-Theory" positiver Emotionen entwickelt. Fredrickson liefert damit eine der wichtigsten Theorien der Positiven Psychologie . Demnach verändern positive Emotionen wie beispielsweise Vergnügen, Freude oder Liebe das Denken, Erleben und Handeln eines Menschen und tragen damit zu neuen Ideen und Beziehungen bei – und damit auch zu Wegen aus der Depression. Wege aus der Depression: Die 10 häufigsten positiven Emotionen Durch konsequentes Üben und Lenken des Fokus gelingt es, über ein erweitertes Verhaltensspektrum und mehr Ressourcen aufzubauen sowie neue Fähigke iten zu entwickeln . Die Theorie bietet zudem ein Modell dafür, wie selbst flüchtige Momente positiver Emotionen zur Stärkung der Resilienz , des Wohlbefindens und der Gesundheit eines Menschen beitragen können. Auch das ist ein wichtiger Aspekt auf dem Weg aus der Depression. Wege aus der Depression: Broaden-and-Built-Theory nach Prof. Dr. Barbara L. Fredrickson Das bewusste Wahrnehmen und die geschulte Achtsamkeit führen zu positiven Emotionen. Diese erweitern die Denkweise, Wahrnehmung und Offenheit für Neues. Soziale Kompetenz, Selbstwirksamkeitsüberzeugung und Ressourcen werden dadurch aufgebaut. Über diese Ressourcen stabilisieren sich die psychische und physische Gesundheit sowie das persönliche Wachstum – eine wichtige Grundlage auf dem Weg aus der Depression. Dieses Mehr an Erfahrungen, verursacht durch positive Emotionen, führt dann zu einer Aufwärtsspirale . Lust auf Neues wird geweckt, Kompetenzen und Problemlösefähigkeit werden aufgebaut. Über diese Ressourcen entsteht persönliches Wachstum . Mehr Gesundheit , Erfolg und Lebenszufriedenheit führen zu mehr positiven Emotionen – und genau das stärkt die innere Stabilität und öffnet Wege aus der Depression. Auf diese Art führt die Spirale nach oben und wirkt der Abwärtsspirale der Depression direkt entgegen. Wer sich konsequent mit dem Guten verbindet – im Kleinen wie im Großen – schafft sich neue Perspektiven und Zugänge zur eigenen Kraft . So entstehen nachhaltige Wege aus der Depression. Wege aus der Depression: Aufbau- und Erweiterungstheorie positiver Emotionen 6. Wege aus der Depression mit professioneller Unterstützung Wege aus der Depression müssen nicht allein gegangen werden. Professionelle Unterstützung kann entscheidend sein, um Depressionen erfolgreich zu bewältigen. Therapie und Beratung bieten Ihnen die Möglichkeit, Ihre Gefühle eingehend zu reflektieren und neue Bewältigungsstrategien zu entwickeln. Qualifizierte Therapeuten und psychologische Berater schaffen einen geschützten Rahmen , in dem Sie Ihre Gedanken und Emotionen ohne Bewertung äußern können. So entstehen neue Perspektiven und erste konkrete Wege aus der Depression. Als psychologische Online-Beraterin helfe ich Ihnen flexibel, ortsunabhängig und vertraulich an Ihrer depressiven Verstimmung zu arbeiten oder die Wartezeit auf einen Therapieplatz vor Ort zu überbrücken. Gemeinsam erarbeiten wir einen individuellen Ansatz , der zu Ihrer Situation passt – und Sie gezielt auf Ihrem Weg aus der Depression unterstützt. Ein kostenfreies Vorgespräch können Sie hier vereinbaren. Wenn Sie jedoch an einer schweren Depression leiden, empfehle ich Ihnen dringend, sich umgehend und direkt an Ihren Hausarzt, einen Psychiater oder eine psychologische Psychotherapeutin zu wenden, um umfassendere professionelle Unterstützung zu erhalten. Auch dieser Schritt ist Teil möglicher Wege aus der Depression. In manchen Fällen kann die Einnahme von Medikamenten erforderlich sein. Diese Entscheidung sollte jedoch stets unter ärztlicher Aufsicht getroffen werden. Sprechen Sie deshalb mit Ihrem Arzt oder Ihrer Ärztin darüber, um eine fundierte Beratung zu erhalten. Wege aus der Depression sind individuell – und möglich. Vielleicht hat dieser Beitrag Ihnen erste Impulse gegeben. Vielleicht ist er nur ein Puzzlestück auf Ihrem Weg. Doch jeder Schritt zählt – auch der kleinste. Wenn Sie spüren, dass Sie Unterstützung brauchen, nehmen Sie Kontakt auf. Ich begleite Sie gerne – professionell, empathisch und in Ihrem Tempo. Vielleicht interessiert Sie auch: Binäres Denken: Die Welt ist bunt - Ihre Gedanken auch? Wege aus der Einsamkeit Resilienz stärken: 4 Tipps für Ihren Alltag Quellen & Inspirationen: H.U. Wittchen, J.Hoyer (2006) Klinische Psychologie &Psychotherapie Heidelberg, Berlin: Spinger Verlag. A.Gall-Peters,G.Zarbock (2012) Praxisleitfaden Verhaltenstherapie, Lengerich: Science Publishers. Hauzinger (2003) Kognitive Verhaltenstherapie bei Depressionen, Weinheim: Beltz Verlag. https://www.dgpp-online.de/prof-dr-barbara-l-fredrickson#:~:text=Die%20Broaden%2Dand%2Dbuild%2D,neuen%20Ideen%20und%20Beziehungen%20beitragen . Quelle: Schaub et al.: Kognitiv-psychoedukative Therapie zur Bewältigung von Depressionen, 2006 Hogrefe, Göttingen www.soham-psychologische-beratung.de
- Entstehung einer Depression
Entstehung einer Depression: Was ist eine Depression und was hilft gegen Depressionen? Entstehung einer Depression – wie beginnt sie eigentlich? Fühlen Sie sich oft schlapp , erschöpft und müde ? Fühlen Sie sich oft lustlos und traurig ? Oder haben Sie den Gedanken, Sie seien wertlos ? Haben Sie Angst vor der Zukunft ? Fragen Sie sich, ob Sie an einer Depression leiden – oder was man tun kann, wenn man depressiv ist? Fast jeder erlebt im Laufe seines Lebens Symptome wie Niedergeschlagenheit, Antriebslosigkeit und Traurigkeit – oft im Zusammenhang mit belastenden Ereignissen, Krankheiten oder sozialen Stresssituationen. Doch ab wann spricht man im klinischen Sinne wirklich von einer Depression – also einer behandlungsbedürftigen Störung gemäß ICD-10? Welche Symptome kennzeichnen die Entstehung einer Depression? Und wie können Wege aus der Depression aussehen ? Diesen Fragen widmet sich dieser Artikel. Außerdem erhalten Sie konkrete Tipps und Übungen, wie Sie sich selbst bei der Bewältigung einer Depression unterstützen können. Entstehung einer Depression: Wie entsteht eine Depression? Auf diese Frage gibt es keine eindeutige Antwort. In der Psychologie werden verschiedene Entstehungsmodelle diskutiert. Eines ist klar: Es gibt nicht den einen Schalter in uns Menschen , der umgelegt wird – und schon ist die Depression da. Die Entstehung einer Depression ist kein Zeichen von Schwäche oder ein Defekt. Wenn das Leben zur Qual wird, sind wir als Menschen mit Depression nicht weniger wert. Genau das vermitteln auch viele prominente Betroffene mit ihrer Offenheit. Im Folgenden finden Sie einen Überblick über die wichtigsten psychologischen Theorien zur Entstehung einer Depression. Das Vulnerabilitäts-Stressmodell: Erklärung zur Entstehung einer Depression Die Vulnerabilität (lat. „vulnus“ = Wunde) beschreibt die grundsätzliche Anfälligkeit eines Menschen für psychische Erkrankungen . In Kombination mit Stress reagieren Menschen unterschiedlich stark. Entscheidend ist der Zugang zu sogenannten Ressourcen – inneren und äußeren Kraftquellen , die helfen, mit Belastungen umzugehen. Als Ressourcen bezeichnet man in der Psychologie innere und äußere Faktoren, die einem Menschen helfen Herausforderungen zu bewältigen und das Wohlbefinden zu fördern. Ressourcen können demnach physische , emotionale , soziale als auch kognitive Fähigkeiten sein, die den Umgang mit Stress und Belastungen erleichtern. Beispiele für Ressourcen: Soziale Unterstützung durch Freunde und Familie Emotionale Resilienz (psychische Widerstandskraft) Finanzielle Sicherheit Persönliche Fähigkeiten wie Problemlösungskompetenz Körperliche Gesundheit Erlernte Hilflosigkeit – ein Erklärungsansatz zur Entstehung einer Depression Das Modell der erlernten Hilflosigkeit (Martin Seligman) geht davon aus, dass Menschen depressiv werden, wenn sie glauben, keinerlei Kontrolle über ihr Leben zu haben – und gleichzeitig sich selbst die Schuld daran geben. Diese Mischung aus Ohnmacht - fehlender Selbstwirksamkeitserwartung - und Selbstverurteilung begünstigt die Entstehung einer Depression erheblich. Kognitives Modell nach Aaron T. Beck: Gedankenmuster und die Entstehung einer Depression Das kognitive Modell erklärt die Entstehung einer Depression durch automatische negative Gedanken und Überzeugungen – sogenannte dysfunktionale Denkmuster. Becks sogenannte „kognitive Triade“ beschreibt dabei drei typische Sichtweisen: Die kognitive Triade nach Aaron T. Beck beschreibt drei typische Denkmuster, die bei Depressionen auftreten: negative Sichtweisen auf das Selbst , die Welt und die Zukunft : Kognitive Triade nach Aaron T. Beck – drei verzerrte Sichtweisen, die sich gegenseitig verstärken und depressive Gefühle aufrechterhalten können Beispiele für solche Gedanken: Negative Sicht auf das Selbst: „Ich bin ein Versager und nichts wert.“ „Ich kann nichts richtig machen.“ Negative Sicht auf die Welt: „Niemand versteht mich oder kümmert sich um mich.“ „Alles in meiner Umgebung ist schlecht oder feindlich.“ Negative Sicht auf die Zukunft: „Es wird sich nie etwas ändern.“ „Meine Zukunft ist aussichtslos.“ Diese inneren Überzeugungen führen oft zu einem inneren Teufelskreis und können die Entstehung einer Depression dauerhaft verstärken. Multifaktorielle Entstehung einer Depression: Ein Zusammenspiel mehrerer Faktoren Neben den genannten Modellen gibt es zahlreiche weitere Einflussfaktoren, die zur Entstehung einer Depression beitragen können: Biografische und psychologische Faktoren: Schock- oder Entwicklungstraumata Ungünstige Bindungserfahrungen Vernachlässigte Grundbedürfnisse Dysfunktionale Grundüberzeugungen Persönlichkeitsfaktoren: Fehlende Strategien zur Emotionsregulation Emotionale Labilität Abhängige Persönlichkeitsstile Sozioökonomische Ursachen: Belastende Lebensbedingungen (z. B. Arbeitslosigkeit, Armut) Bildungsstand, berufliche Perspektiven Eingeschränkter Zugang zu Unterstützung Biologische Faktoren: Genetische Veranlagung Neurochemische Dysbalancen (z. B. Serotonin, Noradrenalin) Hormonelle Einflüsse Differentialdiagnostik: Wenn es keine Depression ist Die Entstehung einer Depression muss sorgfältig abgegrenzt werden – denn nicht jede Niedergeschlagenheit bedeutet automatisch eine depressive Störung . In der Diagnostik werden ähnliche Krankheitsbilder ausgeschlossen : Beispiele: Bipolare Störung Anpassungsstörungen Posttraumatische Belastungsstörung (PTBS) Angststörungen Demenz Auch körperliche Erkrankungen (z. B. Schilddrüsenerkrankungen) oder Medikamente (z. B. Neuroleptika, Betablocker) können depressive Symptome auslösen. Deshalb ist eine differenzierte Abklärung so wichtig. Therapie und Beratung bei Depressionen Professionelle Unterstützung kann ein entscheidender Wendepunkt sein – gerade wenn die Entstehung einer Depression sich über längere Zeit angebahnt hat oder Sie das Gefühl haben, alleine nicht weiterzukommen . In einer geschützten Gesprächsatmosphäre können Sie Ihre Gefühle sortieren, verstehen, was dahinter steckt, und herausfinden, welche nächsten Schritte wirklich gut für Sie wären. Oft ist es genau diese Entlastung , die neue Bewegung in festgefahrene Prozesse bringt. Ich begleite Sie online – flexibel, vertraulich und ortsunabhängig. Wenn Sie gerade auf einen Therapieplatz warten oder einfach erste Schritte gehen möchten, biete ich Ihnen einen geschützten Raum für Ihre Themen. Ein kostenfreies Vorgespräch ist jederzeit möglich – ganz in Ihrem Tempo. Wenn Sie an einer schweren Depression leiden, wenden Sie sich bitte direkt an Ihren Hausarzt, einen Psychiater oder eine psychologische Psychotherapeutin. In manchen Fällen kann es hilfreich sein, Medikamente in Betracht zu ziehen – dieser Schritt sollte aber immer gut begleitet und ärztlich abgeklärt werden. Vielleicht interessiert Sie auch: Arten von Stress: Verstehen, was uns antreibt – und was uns belastet Schattenarbeit: Die Arbeit mit unliebsamen Anteilen Work Life Balance Maßnahmen - Ihr Schlüssel zu einem erfüllten und gesunden Leben Quellen & Inspirationen: H.U. Wittchen, J.Hoyer (2006) Klinische Psychologie &Psychotherapie Heidelberg, Berlin: Spinger Verlag. Schaub et al.: Kognitiv-psychoedukative Therapie zur Bewältigung von Depressionen, 2006 Hogrefe, Göttingen www.soham-psychologische.beratung.de
- Teufelskreis der Depression: Die Abwärtsspirale verstehen
Was den Teufelskreis der Depression so hartnäckig macht – und wie Sie ihn Stück für Stück unterbrechen können Teufelskreis der Depression . Wenn alles schwer wird. Wenn Gedanken sich im Kreis drehen , Energie fehlt und jeder Schritt unfassbar anstrengend ist . Vielleicht kennen Sie das? Vielleicht erleben Sie es gerade? In diesem Artikel geht es darum, wie sich dieser Teufelskreis entwickelt – wie er Denken, Fühlen und Handeln beeinflusst. Und vor allem: wie Sie ihn Stück für Stück unterbrechen können. Denn so fest und bedrückend sich alles anfühlen mag – Veränderung ist möglich . In kleinen Schritten. In Ihrem Tempo. Die Abwärtsspirale erkennen Teufelskreis der Depression: Die Abwärtsspirale erkennen Diese Darstellung zeigt beispielhaft, wie sich Stimmung, Verhalten und Erleben in einer depressiven Phase schrittweise verändern können – bis sich die Spirale ganz nach unten zieht. Oft beginnt alles mit einem belastenden Gedanken oder einem unerwarteten Auslöser: eine Enttäuschung, ein Konflikt oder einfach eine Phase großer Erschöpfung. Der Gedanke "Ich schaffe das nicht" erzeugt Gefühle von Hilflosigkeit oder Traurigkeit. Diese führen dazu, dass wir uns zurückziehen, Aktivitäten vermeiden und soziale Kontakte abbrechen. Die Folge: weniger positive Erlebnisse , noch mehr negative Gedanken, tieferer Rückzug. Der Teufelskreis der Depression ist in vollem Gange. Typische Anzeichen der Abwärtsspirale: Zunehmender sozialer Rückzug Verlust von Interesse und Freude Antriebslosigkeit und Erschöpfung Negative Selbstgespräche ("Ich bin nichts wert") Schlafstörungen und körperliche Beschwerden Teufelskreis der Depression Teufelskreis der Depression Der Teufelskreis der Depression ist ein sich selbst verstärkender Kreislauf. Negative Gedanken und Rückzug führen zu weniger positiven Erlebnissen – und verschärfen die depressive Stimmung weiter. Den Teufelskreis verstehen – warum er so hartnäckig ist Die Mechanik dahinter ist einfach, aber tückisch: Was kurzfristig wie Entlastung wirkt (z. B. absagen, im Bett bleiben, nichts mehr tun), entzieht uns langfristig die kleinen Lichtblicke und positiven Erfahrungen , die wir dringend brauchen. So geraten wir tiefer in die Depression. Auch das Gehirn speichert wiederholte negative Erfahrungen und Gedanken – das macht es schwieriger, neue Perspektiven einzunehmen. Wege aus dem Teufelskreis der Depression Der erste Schritt: Bewusstwerden . Wenn Sie für sich die Spirale erkennen , ist das bereits ein kraftvoller Moment . Sie müssen den Kreis nicht von heute auf morgen durchbrechen – ich möchte Sie vielmehr ermuntern und ermutigen mit einem Glied zu beginnen. Konkrete Ansatzpunkte: Beginnen Sie mit kleinen Aktivitäten , auch wenn sie sich anfangs "sinnlos" anfühlen Strukturieren Sie Ihren Tag mit festen Zeiten für Schlaf, Mahlzeiten und Bewegung Hinterfragen Sie automatische Gedanken : Ist das wahr? Gibt es Gegenbeispiele? Holen Sie sich Unterstützung – Gespräche mit Vertrauenspersonen oder professionelle Hilfe Führen Sie ein Erfolgstagebuch : Was war heute ein Lichtblick? Wenn der Teufelskreis der Depression andere betrifft Vielleicht lesen Sie diesen Beitrag, weil ein Mensch in Ihrem Umfeld betroffen ist. Auch für Angehörige ist das Verständnis dieses Teufelskreises wichtig. Nicht aus "Mitleid", sondern aus echtem Mitgefühl und Anteilnahme. Hier möchte ich Sie ebenfalls ermutigen: Drängen Sie nicht, seien Sie da, hören Sie zu. Das allein ist schon ein wirklich wertvoller Beitrag, wirkliche Hilfestellung. Wann professionelle Hilfe wichtig ist! Wenn Sie den Eindruck haben, dass die Depression bereits weit fortgeschritten ist, zögern Sie nicht , sich Hilfe zu holen. Gesprächspartner können Hausärzte, Psychotherapeuten oder psychologische Berater sein. Auch Medikamente können in schweren Fällen hilfreich sein – immer jedoch in Absprache mit medizinischem Fachpersonal. Der Teufelskreis der Depression kann durchbrochen werden. Schritt für Schritt. In Ihrem Tempo. Wenn sie jedoch an einer schweren Depression leiden, empfehle ich Ihnen dringend sich umgehend und direkt an Ihren Hausarzt, einen Psychiater oder einen psychologischen Psychotherapeuten zu wenden, um umfassendere professionelle Unterstützung zu erhalte n. Vielleicht interessiert Sie auch: Glaubenssätze erkennen und verändern Persönlichkeitsentwicklung: Mehr Resilienz und Lebensfreude Selbstwert stärken für mehr Lebensfreude Quellen & Inspirationen: H.U. Wittchen, J.Hoyer (2006) Klinische Psychologie &Psychotherapie Heidelberg, Berlin: Spinger Verlag. A.Gall-Peters,G.Zarbock (2012) Praxisleitfaden Verhaltenstherapie, Lengerich: Science Publishers. Schaub et al.: Kognitiv-psychoedukative Therapie zur Bewältigung von Depressionen, 2006 Hogrefe, Göttingen www.soham-psychologische-beratung.de
- Nicht jede Depression ist gleich: Depression Arten im Überblick
Wie sich Depression Arten unterscheiden – und warum das wichtig ist Depression Arten sind so unterschiedlich wie die Menschen, die darunter leiden. Manche erleben sie wie eine bleierne Schwere , die kaum aus dem Bett aufstehen lässt. Andere funktionieren weiter – scheinbar ganz normal . Aber innen? Ist es still. Oder leer. Oder einfach nur zu viel. Depression Arten: so unterschiedlich wie die Menschen, die darunter leiden Gerade weil sich Depression so unterschiedlich zeigt, ist es wichtig, die verschiedenen Depression Arten zu kennen. Sie verlaufen anders , fühlen sich anders an – und brauchen oft unterschiedliche Wege der Unterstützung . Dieser Beitrag gibt einen Überblick – und kann ein erster Schritt sein. Ein Schritt zu mehr Verständnis . Und vielleicht auch zu mehr Mitgefühl – für andere oder für sich selbst . Wenn Sie gerade nach Orientierung suchen, finden Sie hier mögliche Wege aus der Depression . Hauptsymptome, die bei Depression Arten auftreten Depression Arten haben unterschiedliche Verläufe – doch einige Symptome zeigen sich in fast allen Formen. Zu den sogenannten Hauptsymptomen gehören: Gedrückte, depressive Stimmung Verlust von Interesse oder Freude Antriebsmangel Erhöhte Ermüdbarkeit Damit im klinischen Sinn von einer Depression gesprochen werden kann, müssen mindestens zwei dieser Symptome über einen Zeitraum von zwei Wochen bestehen. Für Betroffene kann das eine enorme Belastung sein – auch wenn es nach außen oft nicht sichtbar ist. Zusatzsymptome, wie sie bei Depression Arten häufig vorkommen Neben den Hauptsymptomen zeigen sich bei vielen Depression Arten auch sogenannte Zusatzsymptome . Sie können das Erleben stark beeinflussen – auch wenn sie von außen oft kaum zu erkennen sind : Konzentrations- und Aufmerksamkeitsstörungen Vermindertes Selbstwertgefühl und Selbstvertrauen Schuld- und Wertlosigkeitsgefühle Negative Zukunftsaussichten Schlafstörungen Verminderter Appetit Suizidgedanken oder -handlungen Wie viele dieser Symptome auftreten – und in welcher Kombination – kann sehr unterschiedlich sein. Das hat auch Einfluss darauf, wie eine Depression entsteht – und wie schwer sie verlaufen kann. Depression Arten nach Schweregrad: leicht, mittelgradig oder schwer Depression Arten werden nicht nur nach ihren Symptomen, sondern auch nach dem Schweregrad eingeteilt. Entscheidend ist, wie viele Haupt- und Zusatzsymptome auftreten – und wie stark sie den Alltag beeinträchtigen . Leichte Depression 2 Hauptsymptome + 2 Zusatzsymptome Alltagsbewältigung ist meist noch möglich – wenn auch mit Mühe Mittelgradige Depression 2 Hauptsymptome + 3–4 Zusatzsymptome Alltagsfunktionen sind deutlich eingeschränkt Schwere Depression 3 Hauptsymptome + mindestens 4 Zusatzsymptome Kaum noch Bewältigung des täglichen Lebens möglich Je nach Ausprägung zeigen sich Depression Arten sehr unterschiedlich –von „noch irgendwie funktionieren“ bis hin zu starker Erschöpfung, Rückzug und völliger Überforderung . Weitere Depression Arten im Überblick Nicht alle Depression Arten lassen sich nach ihrem Schweregrad einordnen. Manche zeigen besondere Verläufe – sie unterscheiden sich in Ursache, Dauer oder Ausprägung . Gerade deshalb sind sie für Betroffene oft schwerer zu erkennen oder einzuordnen . Hier ein Überblick über weitere Depression Arten: Dysthymia (Anhaltende depressive Störung) Chronisch , milder verlaufend – über mindestens zwei Jahre Symptome meist anhaltend mild , aber ohne längere symptomfreie Phasen Saisonale Depression (SAD) Tritt meist in den Wintermonaten auf Zusammenhang mit Lichtmangel Atypische Symptome wie erhöhtes Schlafbedürfnis und Heißhunger Wochenbettdepression (Postpartale Depression) Tritt meist innerhalb der ersten sechs Wochen nach der Geburt auf Abgrenzung zum „Baby Blues“ ist wichtig Belastend für Mutter und Umfeld Depression bei bipolarer Störung Teil einer bipolaren Erkrankung Wechsel zwischen manischen und depressiven Phasen Agitierte Depression Innere Unruhe , Reizbarkeit, Anspannung stehen im Vordergrund Häufig begleitet von Schlafstörungen und Gedankenrasen Depression bei Anpassungsstörungen Depressive Symptome als Reaktion auf belastende Lebensereignisse –z. B. nach einem Verlust, bei beruflichen Krisen oder tiefgreifenden Veränderungen Kurzfristig – aber behandlungsbedürftig Diese Vielfalt zeigt, wie unterschiedlich Depression Arten sein können. Und sie verdeutlicht auch: Die Ursachen sind oft komplex und individuell . Lesen Sie hier mehr über mögliche Ursachen einer Depression . Wichtig: Dieser Text kann ein erster Schritt sein, um Depression besser zu verstehen. Er ersetzt jedoch keine medizinische oder therapeutische Diagnose – und auch keine professionelle Begleitung. Wenn Sie sich wiedererkennen Vielleicht haben Sie sich in manchen Beschreibungen wiedergefunden – oder bei einem Symptom gedacht: „Das kommt mir bekannt vor.“ Dann ist es wichtig, dass Sie sich selbst ernst nehmen. Dass Sie sich und Ihr Erleben nicht kleinreden. Bitte nehmen Sie sich selbst wichtig. Jede Form von Depression ist eine Belastung. Und: Jede kann behandelt werden. Sie müssen das nicht allein bewältigen. Sich Unterstützung zu holen, ist kein Zeichen von Schwäche – sondern von Selbstfürsorge. Zum Beispiel durch eine psychologische Beratung online – ortsunabhängig, flexibel und diskret. Wenn Sie spüren, dass Sie genauer hinschauen möchten, begleite ich Sie gerne – vertraulich, professionell und so, wie es für Sie stimmig ist. Im kostenfreien Vorgespräch klären wir gemeinsam, was Sie gerade brauchen – und ob meine Unterstützung Sie dabei stärken kann. Vielleicht interessiert Sie auch: Typische Gedanken Depression – und warum sie so gefährlich sind Teufelskreis der Depression: Die Abwärtsspirale verstehen Glaubenssätze erkennen und verändern Quellen & Inspiration: ICD-10 kompakt - Heilpraktiker für Psychotherapie, Sybille Disse; 2. Auflage, Urban & Fischer, Elsevier; ISBN: 978-3-437-57022-3 www.soham-psychologische-beratung.de
- Ursachen Depression – wie sie entsteht …
Ursachen Depression: Wie sie entsteht – und warum das nichts mit Schwäche zu tun hat Ursachen Depression – das ist einer dieser Begriffe, die viele sofort in die Defensive bringen. „Ich weiß gar nicht, warum es mir so schlecht geht – eigentlich ist doch alles okay.“ Diesen Satz höre ich in meiner Praxis immer wieder. Von Menschen, die funktionieren, lächeln, weitermachen. Und sich gleichzeitig wie leer oder verloren fühlen. Depression hat Ursachen. Keine davon ist Schwäche. Keine ist Ihr Fehler. Und trotzdem bleibt oft diese Frage: Warum ich? Warum jetzt? Ursachen Depression: Keine davon ist Schwäche. Keine ist Ihr Fehler. „Ich will wieder spüren, dass ich lebe – nicht nur, dass ich funktioniere.“ Ursachen Depression – in diesem Beitrag geht es darum, welche Faktoren dabei eine Rolle spielen können. Damit Sie besser verstehen, was in Ihnen oder einem nahestehenden Menschen vorgeht. Biopsychosoziales Modell: So entstehen Depressionen Eine Klientin hat es einmal treffend beschrieben: „Es war, als hätte sich etwas über Jahre in mir festgesetzt – still, schleichend, bis ich es nicht mehr ignorieren konnte.“ So geht es vielen. Depression entsteht selten über Nacht – und fast nie durch einen einzelnen Auslöser. Stattdessen greifen verschiedene Ebenen ineinander: die biologische, die psychologische und die soziale. Genau das beschreibt das sogenannte biopsychosoziale Modell , das heute als wissenschaftlicher Standard gilt. Manche Menschen bringen eine gewisse Veranlagung mit – etwa weil in der Familie bereits psychische Erkrankungen vorkamen. Andere erleben in ihrer Kindheit emotionale Vernachlässigung, Dauerstress oder das Gefühl, nie „genug“ zu sein. Und wieder andere verlieren in einer belastenden Lebensphase ihre soziale Stabilität – etwa durch Trennung, Überlastung oder Einsamkeit. Was diese Fälle gemeinsam haben? Nicht die eine Ursache. Sondern ein Geflecht aus inneren und äußeren Faktoren, das die psychische Widerstandskraft nach und nach schwächt. Ursachen einer Depression sind also nie schwarz-weiß. Sie sind so individuell wie die Menschen selbst. Biologische Ursachen: Wenn der Körper aus dem Gleichgewicht gerät Ursachen Depression – manche davon liegen im Körper selbst. Auch wenn man es ihnen nicht ansieht, beeinflussen biologische Faktoren oft maßgeblich, wie es einem Menschen geht. Viele spüren nur: „Ich bin nicht mehr ich selbst.“ So wie ein Klient, der sagte: „Ich wache müde auf, obwohl ich geschlafen habe. Ich will nichts mehr, obwohl ich alles habe.“ Eine der möglichen Ursachen Depression ist die genetische Veranlagung. Wenn Depressionen in der Familie vorkommen, steigt die Wahrscheinlichkeit – nicht als Schicksal, sondern als Neigung, die unter bestimmten Bedingungen wirksam werden kann. Auch die Botenstoffe im Gehirn , sogenannte Neurotransmitter , sind Teil der Gleichung. Ein Ungleichgewicht von Serotonin , Dopamin oder Noradrenalin kann dazu führen, dass Antrieb, Freude oder Ruhegefühl buchstäblich fehlen. Hormonelle Veränderungen – etwa nach einer Geburt, in den Wechseljahren oder bei Problemen mit der Schilddrüse – bringen zusätzliche Belastungen mit sich, die sich emotional bemerkbar machen können. Und nicht zuletzt: Wer dauerhaft unter Schlafstörungen , körperlichen Schmerzen oder chronischen Erkrankungen leidet, trägt eine ständige körperliche Last – und das wirkt sich auch auf das seelische Gleichgewicht aus. Psychologische Ursachen: Wenn innere Muster belasten Manchmal sagen Klienten Sätze wie: „Ich weiß, dass ich eigentlich okay bin – aber tief drin glaube ich es einfach nicht.“ Genau da beginnen viele Ursachen Depression , die im Inneren wurzeln. Ein zentraler Punkt sind frühe Bindungserfahrungen . Wer in der Kindheit keine stabile emotionale Sicherheit erlebt hat, entwickelt oft ein fragiles Selbstbild. Die Fähigkeit, mit Belastungen umzugehen – die sogenannte Resilienz – ist dann von Anfang an geschwächt. Auch negative Denkmuster , innere Antreiber und typische Denkfehler prägen den inneren Dialog. Gedanken wie „Ich darf keine Schwäche zeigen“ , „Ich muss perfekt sein“ oder „Ich mache immer alles falsch“ wirken dauerhaft belastend. Denkfehler wie das Alles-oder-nichts-Denken oder Katastrophisieren verzerren die Wahrnehmung – und verstärken das Gefühl von Ausweglosigkeit. Ein weiterer psychologisch relevanter Mechanismus ist die erlernte Hilflosigkeit . Wer über längere Zeit erlebt, dass eigene Anstrengungen keine Wirkung zeigen, verliert das Gefühl von Einfluss und Kontrolle – ein zentrales Element psychischer Gesundheit. Was diesem Gefühl entgegengesetzt ist, nennt sich Selbstwirksamkeit – also das Vertrauen darauf, etwas bewirken zu können. Wie Sie Ihre Selbstwirksamkeit stärken können , erfahren Sie hier. Ursachen Depression zeigen sich auf dieser Ebene oft leise, subtil – aber sie prägen massiv, wie wir über uns selbst und das Leben denken. Soziale Ursachen: Wenn das Umfeld krank macht Ursachen Depression sind nicht immer in der eigenen Psyche zu suchen. Oft hat das, was uns krank macht, auch mit dem zu tun, was außen fehlt – oder zu viel ist. Ein zentrales Thema ist Einsamkeit . Und zwar nicht nur dann, wenn niemand da ist – sondern vor allem dann, wenn man sich nicht verbunden fühlt . Wer dauerhaft ohne echte Nähe lebt, ohne Menschen, die zuhören oder da sind, trägt ein Risiko in sich, das oft unterschätzt wird. Soziale Isolation verstärkt das Gefühl, allein nicht mehr weiterzukommen. Auch chronischer Stress zählt zu den sozialen Faktoren, die zu einer Depression beitragen können. Zu viel Verantwortung, dauerhafte Überforderung im Beruf, Care-Arbeit, finanzielle Sorgen – all das erschöpft. Wenn Pausen fehlen und der Druck Alltag ist, verliert man irgendwann das Gefühl, überhaupt noch durchatmen zu können. Krisen und Verluste sind weitere häufige soziale Ursachen Depression : Trennung, Tod eines geliebten Menschen, eine Kündigung, ein Umzug oder andere tiefgreifende Umbrüche. Wenn der Boden unter den Füßen wegbricht, braucht es Zeit – und Unterstützung –, um wieder Halt zu finden. Multifaktorielle Ursachen Depression: Kein Auslöser allein Ursachen Depression lassen sich selten auf einen einzelnen Moment zurückführen. Meist ist es ein Zusammenspiel aus vielen Einflüssen – über Wochen, Monate oder Jahre hinweg. Vielleicht gab es eine genetische Veranlagung , die lange still blieb. Bis eine Trennung kam. Oder dauerhafter Stress. Oder eine körperliche Erkrankung, die das System zusätzlich geschwächt hat. Depression entsteht selten plötzlich. Sie entwickelt sich oft schleichend – als Summe vieler kleiner Schritte in eine Richtung, die irgendwann zu viel wird. Und irgendwann merkt man: „So wie es ist, geht es nicht mehr.“ Was das für Sie bedeutet Wenn Sie sich in vielem wiedererkennen: Sie sind nicht allein. Und Sie tragen keine Schuld. Eine Depression ist kein Charakterfehler, sondern eine ernstzunehmende Erkrankung – mit vielen Ebenen, vielen möglichen Einflüssen und vielen Ursachen Depression . Wichtig ist, dass Sie sich selbst ernst nehmen . Dass Sie sich erlauben, Hilfe zu suchen. Und dass Sie verstehen: Auch aus scheinbar ausweglosen Situationen führen Wege heraus. Ich unterstütze Sie dabei, Klarheit zu gewinnen , die Zusammenhänge zu verstehen – und Schritt für Schritt zurück in Ihre eigene Stärke zu finden. Vereinbaren Sie gern ein kostenfreies Vorgespräch , wenn Sie herausfinden möchten, ob meine Begleitung für Sie passt. Ich freue mich darauf, Sie kennenzulernen. Vielleicht interessiert Sie auch: Denkfehler 2.0: Warum unser Gehirn uns austrickst Innere Antreiber: Wie Stressverstärker Ihr Leben bestimmen Resilienz stärken: 4 Tipps für Ihren Alltag Quellen & Inspiration: Deutsche Gesellschaft für Psychiatrie und Psychotherapie, Psychosomatik und Nervenheilkunde (DGPPN): www.dgppn.de Stiftung Deutsche Depressionshilfe: www.deutsche-depressionshilfe.de www.soham-psychologische-beratung.de
- Typische Gedanken Depression – und warum sie so gefährlich sind
Wenn der innere Dialog krank macht Typische Gedanken Depression sind nicht einfach Nebengeräusche – sie gehören zu den oft übersehenen Auslösern und Verstärkern der Erkrankung. Wenn der innere Dialog dauerhaft entwertet, kritisiert oder Druck macht, wird er selbst zur Belastung. Und gerade das passiert häufiger, als viele denken. In meiner Praxis höre ich immer wieder Sätze wie: „Ich bin doch selbst schuld.“ „Ich funktioniere einfach nicht richtig.“ „Ich krieg mein Leben nicht auf die Reihe.“ Diese Gedanken wirken nicht aus dem Nichts. Sie entstehen aus Erfahrungen, aus Erschöpfung, aus alten Mustern – oft über Jahre. Und irgendwann fühlen sie sich an wie Wahrheit. Gerade weil sie so vertraut klingen – so normal, so vernünftig, so plausibel. Aber sie sind nicht neutral. Sie prägen das Selbstbild – und sie beeinflussen, wie man sich selbst erlebt und durchs Leben geht. Typische Gedanken Depression – was Betroffene denken Typische Gedanken Depression klingen oft so Typische Gedanken Depression klingen oft so: „Ich bin nicht gut genug.“ „Ich darf keine Fehler machen.“ „Ich muss stark sein.“ „Ich bin eine Last.“ Diese Sätze fühlen sich nicht wie Gedanken an – sondern wie Tatsachen. Und genau das macht sie so gefährlich: Sie laufen automatisch ab, klingen vertraut, plausibel – und prägen unser Erleben. Sie verstärken Gefühle wie Scham , Angst , Selbstzweifel oder Hoffnungslosigkeit – ohne dass wir es immer bemerken. Kennen Sie ähnliche Gedanken? Welche Sätze laufen bei Ihnen wie automatisch im Kopf ab – besonders in schwierigen Momenten? Viele typische Gedanken Depression klingen harmlos – fast banal. Aber sie wirken. Und sie wirken oft genau dann, wenn wir schwach, müde oder verletzlich sind. „Ich bin halt so.“ „Andere kriegen das besser hin.“ „Wenn ich das schon denke, wird es wohl stimmen.“ Genau solche Sätze sind es, die sich wie ein stiller Hintergrundsound durch unser Leben ziehen. Und obwohl sie uns manchmal fast vernünftig erscheinen, sind sie oft Ausdruck verzerrter Denkmuster. Typische Gedanken Depression – was dahintersteckt ▪️ In meinem Beitrag „Denkfehler: Nährboden für Depressionen“ erfahren Sie, warum unser Gehirn so gern in Abkürzungen denkt – und wie diese Denkfehler entstehen. Vielleicht kennen Sie das: Ein kleines Scheitern – und schon heißt es innerlich „Ich krieg einfach nichts auf die Reihe.“ Nicht, weil es wahr ist. Sondern weil der Filter im Kopf verzerrt. ▪️ In „Denkfehler 2.0“ geht’s eine Ebene tiefer – zu den unbewussten Entscheidungsmustern, die uns lähmen. Wie zum Beispiel die Verlustangst: „Ich will kündigen – aber was, wenn ich es bereue?“ Oder das Gruppendenken: „Alle finden das gut – also wird’s wohl richtig sein.“ Das Problem? Diese Denkfehler merken wir meist erst, wenn wir längst in ihnen festhängen. ▪️ Ein besonders häufiger Begleiter bei typischen Gedanken Depression ist das binäre Denken . Alles oder nichts. Perfekt oder wertlos. „Wenn ich heute nicht alles schaffe, war der ganze Tag umsonst. “ In „Die Welt ist bunt – Ihre Gedanken auch?“ zeige ich, warum diese Sichtweise uns unter Druck setzt – und wie wir in kleinen Schritten zu mehr Differenzierung, Mitgefühl und innerer Gelassenheit finden. ▪️ Manche typische Gedanken Depression beginnen mit einem harmlosen „Ich sollte …“ – und enden mit Druck, Schuld und Selbstüberforderung. Diese Gedanken folgen oft bestimmten inneren Regeln: „Ich muss perfekt sein“ , „Ich darf keine Hilfe brauchen“ , „Ich darf niemanden enttäuschen“ . Was nach gesundem Ehrgeiz klingt, sind in Wahrheit alte innere Antreiber – unbewusste Glaubenssätze, die uns antreiben, aber auch erschöpfen. Wie diese Stressverstärker entstehen, wie sie wirken und was sie mit Depression zu tun haben, lesen Sie hier: Innere Antreiber: Wie Stressverstärker Ihr Leben bestimmen ▪️ Und dann gibt es noch die Gedanken, die gar nicht nach Denken aussehen. Die eher wie Abneigung, Ablehnung oder Überreaktion wirken. „Was denkt der sich eigentlich?“„ So will ich nie sein!“ In „Schattenarbeit: Die Arbeit mit unliebsamen Anteilen“ geht es genau darum: Um die Seiten in uns, die wir weggesperrt haben – und die uns heute über Trigger oder innere Konflikte begegnen. Schattenarbeit bringt ans Licht, was uns innerlich blockiert – und gibt uns die Chance, uns selbst ganz neu zu verstehen. Denn klar ist: Nicht jeder Gedanke ist nur ein Gedanke. Manche sind alte Geschichten. Andere sind getarnte Wunden. Und manche lassen sich nicht einfach „wegdenken“ –aber verstehen, einordnen und verwandeln. Manchmal beginnt genau da die echte innere Arbeit. Viele dieser Gedanken und Muster wirken nicht isoliert – sie finden zusammen in einer Stimme, die wir alle kennen: den inneren Kritiker . Er fasst unsere Zweifel, Ängste und alten Überzeugungen in Worte – oft ohne, dass wir es merken. Und genau deshalb lohnt sich ein genauer Blick auf ihn: Der innere Kritiker – die Stimme, die alles kommentiert Er ist nicht nur da – er kommentiert. Alles. Der innere Kritiker kennt unsere wunden Punkte. Er bohrt, wenn wir eh schon zweifeln. Und er flüstert genau dann besonders laut, wenn wir am dringendsten Rückhalt bräuchten. Viele meiner Klienten beschreiben ihn so: „Es ist, als ob jemand in meinem Kopf ständig meckert – und ich glaub ihm auch noch.“ Seine Stimme klingt oft nach Kindheit, nach Schule, nach alten Sätzen: „Reiß dich zusammen.“ , „Das war nicht gut genug.“ , „Jetzt bloß keine Schwäche zeigen.“ Ein hilfreicher Blick ist das Konzept des inneren Teams : Wir sind nicht nur eine Stimme im Kopf. Da gibt es den Kritiker, den Antreiber – aber eben auch andere Anteile: Den, der sich nach Ruhe sehnt. Nach Leichtigkeit. Nach Mitgefühl. Der innere Unterstützer – Einladung aus der Praxis Wenn ich mit Menschen an ihren typischen Gedanken arbeite, schlage ich oft etwas vor, das simpel klingt – aber kraftvoll ist: Sich den inneren Unterstützer vorstellen. Ich mache das selbst regelmäßig. Denn der innere Kritiker ist bei uns allen mal laut. Und gerade dann hilft es, bewusst eine andere Stimme einzuladen. Der innere Unterstützer ist nicht naiv. Er beschönigt nichts. Aber er spricht anders. Er sagt Dinge wie: „Du gibst dein Bestes." Oder: „Du darfst Fehler machen – das ändert nichts an deinem Wert.“ Ich lade meine Klienten ein, diesen Unterstützer zu gestalten: Wie würde er aussehen? Wie würde er sprechen? Was würde er jetzt sagen? Am Anfang ist er oft leise. Aber er ist da. Und wenn er Raum bekommt, verändert sich etwas. Der Ton im Inneren wird klarer, ruhiger. Die ständige Selbstkritik verliert an Kraft. Und oft zeigt sich: Man kann sich selbst ganz anders begegnen – wenn man weiß, wie. Was hilft gegen typische Gedanken Depression? Typische Gedanken lassen sich nicht einfach abschalten. Aber man kann lernen, sie zu erkennen, zu hinterfragen – und ihnen etwas entgegenzusetzen . In meiner Arbeit unterstütze ich Menschen genau dabei: wieder klarer zu sehen, neue Perspektiven zu entwickeln – und sich innerlich neu auszurichten. Hier ein paar bewährte Impulse, mit denen viele meiner Klienten gute Erfahrungen gemacht haben: Entwickeln Sie einen inneren Beobachter : Lernen Sie, Ihre Gedanken wahrzunehmen, ohne ihnen sofort zu glauben. Erstmal nur beobachten – wie bei einer fremden Stimme im Raum. Schreiben Sie typische Gedanken auf – und prüfen Sie sie: Ist das wirklich wahr? Gibt es Ausnahmen? Und: Würden Sie das so auch zu einem guten Freund sagen? Formulieren Sie neue innere Sätze: Zum Beispiel: „Ich darf Fehler machen – und bin trotzdem wertvoll.“ Oder: „Ich darf Dinge langsam angehen.“ Arbeiten Sie mit Ihrem inneren Team: Wer meldet sich da zu Wort? Der Antreiber? Der Kritiker? Gibt es auch eine unterstützende Stimme – selbst wenn sie leise ist? Nutzen Sie ein Gedanken-Tagebuch: Halten Sie Grübelthemen fest. Und schreiben Sie daneben, was ein wohlwollender Coach dazu sagen würde. Holen Sie sich Unterstützung: Oft braucht es jemanden, der von außen mit draufschaut. Im Gespräch entstehen neue Sichtweisen – und manchmal auch neue Möglichkeiten. Typische Gedanken Depression verändern sich nicht über Nacht. Aber sie verlieren an Macht , wenn wir lernen, ihnen bewusst zu begegnen . Und jeder Schritt zählt. Typische Gedanken Depression - und jetzt? Und wenn Sie merken, dass Ihre Gedanken Ihnen im Weg stehen –nicht, weil Sie „falsch“ denken, sondern weil typische Gedanken Depression wie alte Muster in Ihnen wirken –dann bedeutet das nicht, dass Sie gescheitert sind. Es bedeutet, dass Sie hinschauen. Dass Sie anfangen, sich selbst ernst zu nehmen. Denn Gedanken können prägen. Begrenzen. Blockieren. Aber sie sind veränderbar – Schritt für Schritt. Und genau da beginnt die innere Arbeit: Nicht mit Selbstoptimierung , sondern mit Verständnis . Nicht mit Druck, sondern mit Klarheit. Nicht mit einem „Ich muss“, sondern mit einem „Ich darf“. Sie müssen diesen Weg nicht allein gehen. Ich unterstütze Sie dabei, den Lärm im Kopf zu sortieren, blockierende Gedanken zu entwirren – und den Zugang zu Ihrem inneren Kompass wiederzufinden. Für mehr Klarheit. Mehr Selbstwert. Mehr Du. Vielleicht interessiert Sie auch: Selbstliebe: 10 Tipps für mehr Liebe zu sich selbst Stressprävention: Wie Sie wieder mehr Luft zum Atmen finden Work Life Balance Maßnahmen - Ihr Schlüssel zu einem erfüllten und gesunden Leben Quellen & Inspirationen: Rojas, R. & Roth, M. (2017). Negative Gedanken verstehen und verändern. Beltz Verlag Russ Harris (2022). Wer dem Glück hinterherrennt, läuft daran vorbei: Ein Umdenkbuch. Verlag: Kösel www.soham-psychologische-beratung.de
- Selbstwirksamkeit stärkt innere Klarheit und Handlungskraft
Selbstwirksamkeit verstehen, erleben und stärken Selbstwirksamkeit ist eine Ressource, die direkt auf unseren Selbstwert einzahlt und oft leider unterschätzt wird. Dabei stärkt sie genau das, was wir in stürmischen Zeiten am meisten brauchen: innere Klarheit & Sicherheit – und die Fähigkeit, wirklich ins Handeln zu kommen. Selbstwirksamkeit beginnt mit Entscheidungen „Selbstwirksam erlebe ich mich, wenn ich selbst Entscheidungen treffe“, sagt Katharina Renke im Interview mit der Fachzeitschrift Freie Psychotherapie (01/2025). Selbstwirksamkeit beginnt mit Entscheidungen Ein Satz, der hängen bleibt. Und einer, der etwas Entscheidendes sichtbar macht: Selbstwirksamkeit bedeutet nicht, alles unter Kontrolle zu haben – sondern bewusst Einfluss zu nehmen. Auch auf kleine Dinge. Gerade auf kleine Dinge. Denn wer täglich eigene Entscheidungen trifft – sei es zur Pause, zum Nein-Sagen oder zum achtsamen Umgang mit sich selbst – sendet ein starkes Signal an das eigene Nervensystem: Ich bin da. Ich bin handlungsfähig. Selbstwirksamkeit stärken durch innere Orientierung Viele Menschen sind erschöpft, weil sie ständig im Außen funktionieren . Erwartungen erfüllen, Rücksicht nehmen, durchhalten. Das führt nicht selten dazu, dass man sich selbst aus dem Blick verliert – mit Folgen wie Verspannungen , Schlafstörungen oder Reizbarkeit. Der Weg zurück beginnt innen. Und er beginnt mit der Frage: Was brauche ich – wirklich? Ansätze wie die Gestalttherapie oder moderne Coaching-Methoden zeigen: Wenn wir wieder mit uns selbst in Kontakt kommen, wird Veränderung möglich. Auch in meiner Arbeit – unter anderem mit systemischen Methoden, ACT (Akzeptanz- und Commitment-Therapie), NLC® und der Gewaltfreien Kommunikation – zeigt sich immer wieder: Selbstwirksamkeit wächst dort, wo Menschen beginnen, sich selbst ernst zu nehmen. Mit allem, was da ist. Mit ihren Bedürfnissen , ihren Grenzen – und mit ihrer Sehnsucht nach Veränderung. Übung 1: Das Selbstwirksamkeits-Check-in Diese Mini-Übung dauert keine drei Minuten – aber sie wirkt. Sie können sie morgens, in der Mittagspause oder zwischendurch machen. Kurz innehalten. Atmen Sie tief durch. Wahrnehmen. Was spüren Sie gerade? Körperlich, emotional, gedanklich? Fragen Sie sich: Was brauche ich jetzt? Was wäre eine kleine Entscheidung, die mir gut tun würde? Handeln. Machen Sie genau das. Einen Tee trinken, fünf Minuten rausgehen, eine Aufgabe vertagen, sich innerlich einen Satz sagen wie: Ich darf für mich sorgen. Wichtig: Es geht nicht um große Lösungen – sondern um das aktive Erleben von Einfluss . Genau da beginnt Selbstwirksamkeit. Selbstwirksamkeit ist lernbar – auch mit Hindernissen Der kanadische Psychologe Albert Bandura prägte den Begriff der Selbstwirksamkeit und definierte ihn als die Überzeugung, Herausforderungen aus eigener Kraft bewältigen zu können. Diese Überzeugung entsteht durch vier zentrale Erfahrungen: Erfolgserlebnisse , auch kleine („Ich hab das geschafft!“) Modelllernen : Vorbilder, an denen wir uns orientieren soziale Ermutigung („Ich glaube an Sie!“) körperliche/emotionale Verfassung (Ein ruhiger Körper glaubt eher an sich selbst als ein überreizter) Das heißt: Selbstwirksamkeit ist formbar – sie kann wachsen. Besonders dann, wenn wir blockierende Glaubenssätze hinterfragen und neue Erfahrungen machen, die uns stärken. In meiner Begleitung erlebe ich oft, wie sich die Selbstwahrnehmung schon nach wenigen Schritten verändert – nicht durch Druck, sondern durch Bewusstheit und innere Klarheit. Übung 2: Mini-Visualisierung – das innere Steuer übernehmen Diese kleine Imagination hilft, in wenigen Minuten vom Gefühl der Ohnmacht zurück in die Selbstwirksamkeit zu finden. Setzen Sie sich bequem hin, schließen Sie die Augen und atmen Sie ruhig ein und aus. Stellen Sie sich vor, Sie sitzen am Steuer eines kleinen Bootes – auf einem offenen See. Das Wetter kann wechseln, die Wellen können hoch sein. Aber: Sie halten das Steuer in der Hand. Spüren Sie diese Verbindung. Ihre Hände, fest am Ruder. Ihr Blick auf den Horizont. Vielleicht wissen Sie noch nicht genau, wohin die Reise geht – aber Sie bestimmen die Richtung. Wenn Gedanken oder Zweifel auftauchen, nehmen Sie sie wahr. Und dann erinnern Sie sich: Ich bin nicht das Wetter. Ich bin die, die steuert. Öffnen Sie langsam die Augen – und nehmen Sie dieses Bild mit in Ihren Alltag. Übung 3: Drei Fragen für den Abend Diese kleine Reflexion ist ideal, um den Tag bewusst abzuschließen – und Ihre Selbstwirksamkeit zu würdigen. Was habe ich heute aktiv entschieden ? Wo habe ich gut für mich gesorgt? Welche kleine Herausforderung habe ich bewältigt? Notieren Sie Ihre Antworten oder denken Sie sie still durch. Es geht nicht um Perfektion – sondern darum, Ihre Handlungskraft im Alltag sichtbar zu machen. Selbstwirksamkeit bringt Sinn In vielen professionellen Begleitungen – ob systemisch, achtsamkeitsbasiert oder humanistisch – gilt Selbstwirksamkeit als zentrale Kraft. Sie stiftet Sinn. Und Sinn gibt Kraft. Wenn wir also innere Klarheit und Selbstführung fördern wollen, ist die Stärkung von Selbstwirksamkeit ein zentraler Hebel. Nicht perfekt sein. Aber präsent. Nicht immer stark – aber handlungsfähig. Das ist der Anfang. Ihre Selbstwirksamkeit fühlt sich gerade verschüttet an? Dann lassen Sie uns gemeinsam nach ihr graben. Ich begleite Sie dabei, wieder in Kontakt mit Ihrer inneren Klarheit zu kommen –und in Ihre eigene Kraft zurückzufinden. Vielleicht interessiert Sie auch: Wege aus der Einsamkeit Wingwave: Berufliche und persönliche Ziele erreichen Resilienz stärken: 4 Tipps für Ihren Alltag Quellen & Inspirationen: Katharina Renke & Vanessa Kämper: „Selbstwirksamer leben durch eigene Entscheidungen“ , erschienen in: Freie Psychotherapie, 01/2025 www.soham-psychologische-beratung.de